Verkehr Biel zieht Lehren aus Westast – Verkehrsplanung breit abgestützt

zc, sda

3.5.2021 - 10:19

Das Westast-Projekt ist Geschichte, doch die Verkehrsprobleme bleiben: Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr präsentierte am Montag die neue Projektorganisation "Espace Biel/Bienne.Nidau". (Archivbild)
Das Westast-Projekt ist Geschichte, doch die Verkehrsprobleme bleiben: Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr präsentierte am Montag die neue Projektorganisation "Espace Biel/Bienne.Nidau". (Archivbild)
Keystone

Eine breit abgestützte Projektorganisation namens «Espace Biel/Bienne.Nidau» soll dafür sorgen, dass sich die Verkehrssituation im Grossraum Biel allmählich verbessert. Die involvierten Gremien haben viel Arbeit vor sich.

Keystone-SDA, zc, sda

Sie müssen eine Reihe von kurz- und mittelfristigen Massnahmen aufgleisen, welche die Verkehrsprobleme in Biel, Nidau und Umgebung lösen sollen. An der Spitze der Projektorganisation steht der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr, der das weitere Vorgehen am Montag vor den Medien skizzierte.

Jahrelang drehte sich die Diskussion um das Westast-Projekt. Die Pläne für eine an zwei Stellen offene Stadtautobahn wurden zwar 2014 vom Bundesrat bewilligt, doch der Widerstand wurde danach immer grösser. Ende 2020 einigte sich ein Runder Tisch darauf, das Ausführungsprojekt fallen zu lassen. Der Bund hat das Projekt inzwischen abgeschrieben.

Autobahn bleibt Thema

Im Rahmen des sogenannten Dialogprozesses wurde aber auch beschlossen, «langfristig» die Lücke im Autobahnnetz doch zu schliessen. Denn der Transitverkehr bleibt ein Problem für die Region, zumal es sich zum grossen Teil um Schwerverkehr handelt.

Wie die Netzlücke geschlossen werden soll, ist unklar. Bis es soweit ist, dürften nach Einschätzung des Bieler Gemeinderats jedenfalls mindestens 20 Jahre vergehen.

Die Stadtregierung stellt sich deshalb hinter eine weitere Forderung des Runden Tischs: Kurz- und mittelfristige Massnahmen auf dem bestehenden Strassennetz sollen den Verkehr bändigen.

Die Zeit drängt, denn die Bieler Behörden möchten möglichst viele Massnahmen noch ins Agglomerationsprogramm der vierten Generation einfliessen lassen und so Bundesgelder abholen. Zugleich ist die Arbeit anspruchsvoll, weil die verkehrliche und städtebauliche Entwicklung von mehreren Gemeinden berücksichtigt werden müssen – insbesondere Biel, Nidau, Port, Brügg und Ipsach.

Alle Kräfte einbinden

Der Dialogprozess zum Westast hat laut Bieler Gemeinderat deutlich gemacht, dass nur ein möglichst breit abgestützter Planungsprozess Erfolg verspreche. Denn auch die nun im Vordergrund stehenden Massnahmen dürften teilweise umstritten sein. Die neue Projektorganisation soll demnach möglichst alle Kräfte einbinden.

Zunächst ist der Bieler Stadtrat an der Reihe. Er soll am 20. Mai einen Kredit von 420'000 Franken für die im laufenden Jahr anfallenden Koordinations- und Vorbereitungsarbeiten sprechen. Konkrete Realisierungsvorhaben dürften 2021 noch nicht anstehen.