Der amtierende Bieler Gemeinderat Cédric Némitz strebt nach seinem Ausscheiden aus der Bieler Stadtregierung ein neues Exekutivamt an. Er kandidiert für das Synodalratspräsidium der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn.
Wie die Zeitung «reformiert» schon Anfang Woche und das «Bieler Tagblatt» am Donnerstag berichteten, kandidiert ausser Némitz auch die Berner Theologin Judith Pörksen Roder für dieses Amt.
Der Synodalrat ist das oberste Vollzugs-, Aufsichts- und Verwaltungsorgan der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Sie selber schreibt auf ihrer Internetseite, der Synodalrat sei so etwas wie der Regierungsrat des Kantons Bern bei den politischen Behörden. Sieben Synodalrätinnen und Synodalräte führen je ein Departement. Die Präsidentin oder der Präsident arbeitet in einem Vollamt.
Aktuell ist Andreas Zeller Synodalratspräsident. Er hat Mitte Dezember seine Demission per Ende September 2020 bekanntgegeben. Zeller wird zu diesem Zeitpunkt 65 Jahre alt sein. Gewählt wird sein Nachfolger vom Kirchenparlament, der Synode, im Mai.
Eine Pfarrerin und ein Pfarrer
Némitz führt in Biel seit 2013 die Direktion für Bildung, Kultur und Sport. Der Theologe arbeitete von 1994 bis 2000 als Pfarrer in der reformierten Kirchgemeinde Biel-Mett und Bözingen. Danach arbeitete das SP-Mitglied als Journalist.
Der Synode der reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn stand er von 2006 bis 2008 vor. Némitz gab im November des vergangenen Jahres bekannt, dass er nicht mehr zu den Bieler Wahlen antritt.
Judith Pörksen ist nach Angaben von «reformiert» seit knapp einem Jahr amtierende Synodalrätin und führt das Departement Gemeindedienste und Bildung. Vorher arbeitete sie während gut zehn Jahren für die reformierte Gesamtkirchgemeinde Bern als Leiterin der Fachstelle Gemeindeleben.
In dieser Funktion betreute sie Projekte wie die Nacht der Religionen. Pörksen war von 1994 bis 2008 Pfarrerin in Bern-Bümpliz.
Erste Frist abgelaufen
Wie die Kirchenkanzlei der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn am Donnerstag auf Anfrage sagte, ging am vergangenen Freitag eine Bewerbungsfrist für ein Hearing im Zusammenhang mit der Wahl zu Ende.
Rein juristisch könnten bis zur Austeilung der Wahlzettel an der Synode vom Mai von den Fraktionen noch Wahlvorschläge eingereicht werden. Doch sei das aus heutiger Sicht unwahrscheinlich.
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