Die Zahl der positiv auf den Coronavirus getesteten Personen ist am Montag im Kanton Bern auf 34 angestiegen. 27 Erkrankte haben einen definitiven Entscheid. Bei den übrigen Fällen liegt ein erstes Resultat vor.
Die Bestätigung des Testergebnisses ist bei diesen Fällen aber noch ausstehend, wie aus Unterlagen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hervorgeht. Rund 180 Personen befanden sich am Montag in Quarantäne. Bisher kam es im Kanton Bern zu keinem Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus.
In Biel befindet sich eine Person nach wie vor in kritischem Zustand im Spital, wie Gundekar Giebel, Sprecher der bernischen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion, am Montag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Im Spital Biel befanden sich am Wochenende vier Patienten in der Isolation. Weitere Fälle wurden zuhause in Quarantäne betreut, wie das Spital auf seiner Internetseite schreibt. Eine Patientin konnte aus dem Spital entlassen werden.
Die vor dem Notfalltrakt des Berner Inselspital eingerichtete Abklärungsstation für «Corona»-Verdachtsfälle hat in den letzten Tagen jeweils zwischen 20 und 50 Patientinnen und Patienten untersucht, wie Alex Josty von der Medienstelle der Insel Gruppe auf Anfrage sagte. Am Montagnachmittag lag die Zahl der Untersuchten bei 25. Die Abklärungsstelle kann pro Tag bis zu 120 Personen untersuchen und beraten.
Kanton unterstützt Emfpehlungen des Bundes
Der Kanton Bern unterstützt die neuen Empfehlungen des Bundes zum Schutz der Bevölkerung und rät, diese konsequent umzusetzen, wie das Kantonale Führungsorgan am Montag mitteilte.
Generell sollen nur jene Personen zum Arzt gehen, deren Gesundheitszustand dies zwingend erfordert. Ärzte wiesen Patienten nur dann an eine Notfallstation oder in ein Spital ein, wenn es der Gesundheitszustand zwingend erfordert, ruft das Führungsorgan die Verhaltensrichtlinien in Erinnerung.
Personen mit Symptomen wie Fieber und Husten sollen bis 24 Stunden nach dem Abklingen der Symptome zu Hause bleiben. Ihre engen Kontaktpersonen werden nicht in Quarantäne gesetzt. Sie sollen ihren Gesundheitszustand selber beobachten und beim Auftreten von Symptomen ebenfalls zuhause bleiben.
Personen mit einem bestätigten «Corona»-Befund sollen ebenfalls zuhause bleiben, sofern es ihr Gesundheitszustand zulässt. Die Isolation soll mindestens zehn Tage dauern und erst 48 Stunden nach Abklingen der Symptome beendet werden. Wenn nötig werden die Betroffenen in einem Spital isoliert. Für enge Kontaktpersonen gilt nach Auftreten von Symptomen ebenfalls eine Selbstquarantäne.
Besuche im Altersheim
Der Kanton Bern empfiehlt Alters- und Pflegeheimen, Besuche nicht vollständig zu unterbinden, sondern alle möglichen Vorsichtsmassnahmen anzuwenden. Den Bewohnerinnen und Bewohnern von Alterseinrichtungen könne es nicht zugemutet werden, ihre Angehörigen und Freunde auf unbestimmte Zeit nicht zu empfangen, schreibt das Führungsorgan in seiner Mitteilung.
Hingegen sollen die Heime aber Besuchszeiten und Zugang einschränken. Besuche von Personen mit Krankheitssymptomen sowie von grösseren Gruppen seien zu unterlassen.
Einfache Desinfektionsmittel
Die Arzneimittelversorgung ist laut Führungsorgan gewährleistet. Der Kanton steht im Austausch mit Gesundheitseinrichtungen, um die Versorgung sicherzustellen und die Verteilung der Schutzmasken zu organisieren.
Aufgrund der besonderen Lage wurde es Apotheken und Drogerien ermöglicht, Desinfektionsmittel vereinfacht herzustellen. Das Führungsorgan appelliert in seiner Mitteilung an die Bevölkerung, die Hygienemassnahmen nach wie vor konsequent einzuhalten.
Könizer Parlament bleibt daheim
Wie in den vergangenen Tagen wurden auch am Montag wieder diverse Veranstaltungen aufgrund des Coronavirus' abgesagt oder verschoben. Dazu gehört beispielsweise die öffentliche Sitzung des Könizer Parlaments in Niederscherli. Der Rat tagt stattdessen an seinem angestammten Sitzungsort im Rossstall Köniz
Im Rahmen seines 100-jährigen Bestehens finden die Könizer Parlamentssitzungen in den verschiedenen Ortschaften der Gemeinde statt. Am 16. März wäre die Reihe an Niederscherli gewesen. Die Sitzung dort werde voraussichtlich nachgeholt, der Termin sei aber noch offen, wie die Könizer Behörden am Montag mitteilten.
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