Coronavirus – Bern Corona-Schutzschirm für rund 200 Berner Veranstaltungen denkbar

zc, sda

19.5.2021 - 14:32

Könnte es unter den Corona-Schutzschirm schaffen: Der Schweizer Frauenlauf.
Könnte es unter den Corona-Schutzschirm schaffen: Der Schweizer Frauenlauf.
Keystone

Im Kanton Bern könnten schätzungsweise 200 grössere Veranstaltungen unter den Corona-Schutzschirm gestellt werden, den der Bund aufspannen will. Die Berner Regierung beantragt dem Grossen Rat dafür einen Rahmenkredit von maximal 25 Millionen Franken.

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Zusammen mit Bundesmitteln im gleichen Umfang käme für den Kanton Bern ein Schutzschirm von 50 Millionen Franken zustande, wie der Regierungsrat am Mittwoch mitteilte. Das Geld soll Veranstaltern zugute kommen, deren Anlässe bewilligt und dann kurzfristig wegen Covid-Massnahmen abgesagt werden müssen.

Die eidgenössischen Räte haben die gesetzliche Grundlage für den Schutzschirm in ihrer Frühlingssession geschaffen. Der Zeitrahmen ist zwischen 1. Juni 2021 und 30. April 2022 definiert, nun liegt der Ball beim Bundesrat. Seine Verordnung mit den genauen Vorgaben wird im Laufe dieses Monats erwartet.

Grundsätzlich kommen öffentliche Veranstaltungen mit überkantonaler Bedeutung in Frage, die pro Tag mindestens tausend Personen anziehen. Der Regierungsrat geht davon aus, dass im Kanton Bern etwa 200 Veranstaltungen die Kriterien erfüllen könnten.

Country, Pferde, Tennis

Bei der überwiegenden Mehrheit handelt es sich demnach um kulturelle Veranstaltungen wie die Country Night Gstaad, das Snowpenair Grindelwald, das Seaside Festival Spiez und die Foire de Chaindon im Berner Jura.

Dazu kommen rund ein Dutzend grössere Sportanlässe, darunter der Grandprix von Bern, das Gstaader Tennis-Open, der Schweizer Frauenlauf und internationale Skirennen. In etwa 20 Fällen handelt es sich um Veranstaltungen, die als wirtschaftlich und touristisch relevant eingestuft werden, so das Swiss Economic Forum in Interlaken und die BEA in Bern.

Kulturanlässe im Zentrum

Erste grobe Schätzungen gehen laut Regierungsrat davon aus, dass Beiträge der öffentlichen Hand von insgesamt 44 Millionen Franken nötig sein könnten: 25 Millionen Franken im Kulturbereich, 15 Millionen für Veranstaltungen im Bereich Wirtschaft und Tourismus sowie rund 4 Millionen Franken für Sportanlässe.

Dem Grossen Rat wird nun ein Rahmenkredit von 25 Millionen Franken vorgelegt; zusammen mit den Bundesmitteln entsteht so ein Schutzschirm im Umfang von 50 Millionen Franken. Das Kantonsparlament befasst sich in der bevorstehenden Sommersession mit dem Geschäft.