Coronavirus – Bern Covid-Patienten mit Intensivpflege innert Wochenfrist verdoppelt

In den Berner Spitälern ist die Zahl der Covid-Patienten innert einer Woche sprunghaft angestiegen von 29 auf total 74 Hospitalisierte. Elf von ihnen lagen auf Intensivstationen – fast doppelt so viel wie vor einer Woche.

Dies geht aus den am Mittwoch aktualisierten Zahlen des Kantons Bern hervor. Vor Wochenfrist beanspruchten noch sechs Covid-Patienten Intensivbetten, inzwischen sind es deren elf. Sie alle müssen beatmet werden. 63 weitere Erkrankte liegen auf normalen Bettenstationen in Berner Spitälern.

In am Mittwoch auf den Tamedia-Portalen publizierten Statements appellierten Leiterinnen und Leiter von mehreren Schweizer Intensivstationen an die Bevölkerung, sich dringend impfen zu lassen. Auskunft gab auch die Intensivmedizinerin Antje Heise vom Spital Thun.

Laut Heise behandelt das Spital in Thun öfters Patienten aus der Landbevölkerung. «Viele sind nicht geimpft und erklären, sie seien auch ohne Schutz genug robust.» Die Ärztin hat nun wiederholt erlebt, wie gerade solch «selbstbewusste Patienten» mit Atemnot und schwerem Sauerstoffmangel auf die Intensivstation kamen.

Impfzahlen wieder leicht steigend

Bei manchen Patienten verändere sich dann die Einstellung zur Krankheit. Aber für eine Impfung sei es dann zu spät. «Wir müssen dann erklären, dass sie die Krankheit jetzt durchstehen müssen.»

Die Zahl der Impfungen hat letzte Woche mit 19'048 verabreichten Dosen leicht zugenommen – in der vorletzten Woche waren es noch 18'599 Impfungen gewesen. Derzeit sind insgesamt 9154 Impftermine frei.

Der Kanton Bern meldete am Mittwoch zudem 361 neue Covid-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Die Positivitätsrate stieg weiter auf fast 15 Prozent. 1755 Personen befinden sich derzeit in Isolation, weitere 2067 in Quarantäne. Zudem wurde wieder ein Todesfall verzeichnet. Seit Beginn der Pandemie starben im Kanton Bern 1103 Menschen.