KirchenpolitikDas Fusionsprojekt der Berner Kirchgemeinden wird weitergeführt
razw, sda
28.6.2023 - 20:56
Der Grosse Kirchenrat, die Legislative, hat am Mittwochabend entschieden, die Fusionspläne der zwölf Kirchgemeinden und der Gesamtkirchgemeinde zu einer einzigen Kirchgemeinde weiterzuführen. Der Kleine Kirchenrat, die Exekutive, plädierte als Alternative für die Totalrevision des Organisationsreglements.
Keystone-SDA, razw, sda
28.06.2023, 20:56
SDA
Mit 21 zu 6 Stimmen stimmte der Grosse Kirchenrat der evangelisch-reformierten Gesamtkirchgemeinde Bern für eine Fortführung des Fusionsprojekts. Er nahm auch verschiedene Anträge an. So soll der Grosse Kirchenrat an seiner Sitzung im kommenden November Änderungswünsche für den Fusionsvertrag formulieren können.
Das Steuerungsgremium, die Gruppe, welche die Vorlage erarbeitet, wird im Anschluss den Fusionsvertrag bereinigen müssen und mit den zwölf Kirchgemeinden einen gemeinsamen Abstimmungstermin finden müssen. Definitiv über die Fusion entscheiden, sollen die Mitglieder der evangelisch-reformierten Kirche Bern in einer Volksabstimmung.
Angst vor Zusammenbruch der Kirche
Der Kleine Kirchenrat empfahl die Ablehnung der Fusion zugunsten einer Totalrevision des Organisationsreglements und somit einer Reorganisation der Gesamtkirchgemeinde. Die Exekutive befürchtet, dass nicht alle der zwölf Gemeinden der Fusion zustimmen könnten. Gemäss aktuellem Stand würde für einen Vollzug der Fusion die Zustimmung von neuen Gemeinden genügen.
So wäre nach der Meinung des Kleinen Kirchenrats die Gesamtkirchgemeinde geschwächt. Sie könne sich ein Auseinanderfallen inhaltlich, finanziell und organisatorisch nicht leisten. Dieses könne zu einem Zusammenbruch der evangelisch-reformierten Kirche in Bern führen, befürchtete der Kleine Kirchenrat.
Die Befürworterinnen und Befürworter der Fusion sprachen in ihren Voten von einem grossen Schritt, der jetzt gegangen werden müsse. Die Mehrheit wollte die Vorlage vors Kirchenvolk bringen. Falls die Fusion in dieser Abstimmung abgelehnt wird, soll das Projekt der Totalrevision des Organisationsreglements nochmals auf den Tisch kommen.
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