Religiöse BautenEine Einsprache gegen Kuppel auf dem Berner Haus der Religionen
SDA
20.6.2019 - 11:31
Gegen eine geplante, kleine Kuppel auf der Moschee im Berner Haus der Religionen ist eine Einsprache eingegangen. Islamkritiker sehen in dem 3,5 Meter hohen Konstrukt eine Verletzung des Minarettverbots in der Schweiz.
Mitte Mai publizierte der Muslimische Verein, der im Haus der Religionen eine Moschee betreibt, das Bauvorhaben. Die Kuppel soll mit einer Lichtinstallation bis jeweils 23 Uhr moderat beleuchtet werden.
SVP-Stadtrat Henri-Charles Beuchat publizierte die Details zum Baugesuch umgehend auf Twitter und kündigte an, Einsprache einzulegen. Unterdessen ist die Einsprachefrist abgelaufen und es ist bei einer Einsprache geblieben, wie es beim Regierungsstatthalteramt Bern am Donnerstag auf Anfrage hiess.
Auch beim Egerkinger Komitee um den Solothurner SVP-Nationalrat Walter Wobmann ist man auf die Kuppel aufmerksam geworden. Das Komitee stand hinter der Volksinitiative gegen den Bau von Minaretten, die das Schweizer Stimmvolk im Jahr 2009 mit 57,5 Prozent annahm.
«Ich empfinde das Ganze als eine gewisse Provokation oder eine Machtdemonstration gegenüber der Schweizer Bevölkerung, wenn man jetzt im Kleinen wieder anfängt, solche Minarette zu bauen», sagte Wobmann Mitte Mai.
Eine Kuppel mit einem Minarett zu vergleichen «ist irrational» wie Imam Mustafa Mehmeti Mitte Mai den Kritikern entgegnete. «Wenn jemand Mühe hat, einen Unterschied zwischen einer Kuppel und einem Minarett zu machen, ist das genauso, wie wenn jemand nicht zwischen Ameisen und Elefanten unterscheiden kann.»
Dialog der Kulturen
Im Berner Haus der Religionen sind acht Religionsgemeinschaften zuhause und praktizieren das Zusammenleben unter einem Dach. Die Institution hat sich dem Dialog der Kulturen verschrieben.
Auf dem Flachdach des Gebäudes wäre die Kuppel nicht das einzige religiöse Symbol, denn dort ist seit der Eröffnung des Hauses auch die Spitze eines hinduistischen Tempels zu sehen. Die Kuppel der Muslime war ursprünglich auch geplant, wurde dann aber mangels finanzieller Mittel zunächst nicht realisiert.
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