Architektur Eine «werk.stadt» für den Bildungscampus Burgdorf

SDA

18.8.2020 - 11:01

Der Bildungscampus Burgdorf nimmt zumindest virtuell bereits Gestalt an: in zwei Projektwettbewerben wurden die Siegerprojekte für den Neubau der Technischen Fachschule und für die Erweiterung des Gymnasiums erkoren.

Für den Neubau der Technischen Fachschule entschied sich die Jury für das Projekt «werk.stadt». Mit seiner Anordnung integriere es das Bauvolumen rücksichtsvoll ins Quartier, schreibt die bernische Baudirektion in einer Mitteilung vom Dienstag. Auch die historischen Grünräume könnten weitgehend erhalten werden.

Die künftige Technische Fachschule wird in drei parallel zueinander versetzten Gebäudeteilen untergebracht. Zwei Gebäudeteile dienen als Werkhallen. Grosse Fensterfronten sollen den Werkstattcharakter des Komplexes unterstreichen und einen modernen Kontrast zum historischen Gebäude des Technikums bilden.

Der dritte Gebäudeteil ist für die gemeinsam mit dem Gymnasium genutzte Mensa, Aula und Turnhalle gedacht. Der Gebäudekomplex soll vorwiegend aus Holz gebaut werden.

Neuer Erweiterungsbau

Für die Erweiterung des Gymnasiums wählte die Jury das Projekt «Phönix» aus. Dabei soll ein als schützenswert eingestufter Ergänzungsbau über die Klinge springen. Das Preisgericht kam laut Baudirektion einstimmig zur Überzeugung, dass von einem neuen Erweiterungsbau die gesamte Anlage profitiert und dies höher zu gewichten sei als der Schutz des bestehenden Gebäudeteils.

Der Eingang des Erweiterungsbaus sowie alle belebten Bereiche sind gegen die durch einen Sportplatz und Spielwiese geprägte Mitte gerichtet. Parkähnliche Freiräume schaffen Abstand zu den umliegenden privaten Gebäuden.

Nach aktueller Planung werden die Bauarbeiten für den Bildungscampus Burgdorf voraussichtlich 2026 beginnen. Der Bezug kann frühestens 2029 erfolgen. Für den Bildungscampus Burgdorf rechnet der Kanton nach heutigem Planungsstand mit Kosten von insgesamt 196 Millionen Franken.

Burgdorf und sein «Tech»

Die Stadt Burgdorf ist Generationen von Ingenieuren ein Begriff, denn seit 1891 wurden am dortigen Technikum baugewerbliche, mechanisch-technische und chemisch-technologische Ausbildungen angeboten.

1997 ging das Burgdorfer «Tech» in der Berner Fachhochschule auf. Es folgten Überlegungen zu Standortkonzentrationen. 2016 hatte sich die Berner Politik nach einem zähen regionalpolitischen Ringen darauf geeinigt, die Fachhochschule auf Bern und Biel zu konzentrieren.

Doch Burgdorf sollte nicht ganz leer ausgehen und stattdessen die in Bern ansässige technische Fachschule erhalten. Diese bildet zusammen mit dem Gymnasium einen Bildungscampus.

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