Energieversorger Energie Wasser Bern macht 90,4 Millionen Franken Gewinn

dagr, sda

28.3.2024 - 16:29

Die Energiezentrale Forsthaus reicht mittelfristig nicht mehr aus, um zusätzliche Haushalte mit Fernwärme zu heizen. (Archivbild)
Die Energiezentrale Forsthaus reicht mittelfristig nicht mehr aus, um zusätzliche Haushalte mit Fernwärme zu heizen. (Archivbild)
Keystone

Der Stadtberner Energieversorger Energie Wasser Bern (ewb) hat sein Geschäftsjahr 2023 mit einem Gewinn von 90,4 Millionen Franken abgeschlossen. Davon wurden 16,2 Millionen Franken an die Stadt ausgeschüttet, wie ewb am Donnerstag mitteilte.

28.3.2024 - 16:29

Das Marktumfeld sei im Jahr 2023 nach wie vor «sehr volatil» gewesen, schrieb ewb. Dennoch hat der Energiedienstleister Investitionen von 115 Millionen Franken in die Instandhaltung der Infrastruktur und in die Energiewende getätigt. Das seien deutlich mehr als die 102,9 Millionen Franken im Vorjahr, hiess es weiter.

Trotz des hohen Gewinns hätten die Investitionen in Unterhalt und Ausbau der Anlagen sowie die Transformation der Energiesysteme zu einer Zunahme der Verschuldung geführt, führte ewb weiter aus. Der negative freie Cashflow betrage über 30 Millionen Franken.

Zusätzlich zur Ausschüttung an die Stadt Bern äufnete ewb gemeinsam mit der Stadt den Ökofonds mit insgesamt 20 Millionen Franken. Dieser Betrag wird gemäss Eignerstrategie zweckgebunden zur Umsetzung der Energie- und Klimastrategie verwendet, insbesondere für die Mitfinanzierung des Fernwärmeausbaus.

Dieser Ausbau erfordere im Westen von Bern in den kommenden Jahren Investitionen von weit über 500 Millionen Franken. Weitere thermische Netze zur Ablösung von fossilen Heizungen in anderen Stadtteilen seien in Planung und erforderten ein zusätzliches Investitionsvolumen in einem ähnlichen Umfang.

Geplant sei, das Fernwärmenetz um zusätzliche 50 Kilometer nahezu zu verdoppeln und rund 20'000 zusätzliche Haushalte zu versorgen. Dafür reiche aber die Fernwärmeproduktion der Energiezentrale Forsthaus mittelfristig nicht aus, war dem Communiqué zu entnehmen. Es bedürfe zusätzlicher Standorte. Um die Produktion zu erhöhen, wurde Ende 2023 das Heizwerk Rehhag in Betrieb genommen.

ewb betonte zudem, darauf verzichtet zu haben, den regulatorisch zustehenden Anteil der sogenannten «Unterdeckungen aus Vorjahren» in der Höhe von neun Millionen Franken gegenüber seinen Kundinnen und Kunden geltend gemacht zu haben. Dies aufgrund der ausserordentlichen Situation am Energiemarkt.

ewb erwartet auch in den kommenden Jahren ein anspruchsvolles und volatiles Marktumfeld.

dagr, sda