Badeanlagen Eröffnung des «Buebers» im Berner Marzilibad erst Mitte Juni

SDA

6.6.2019 - 12:20

Die Berner Gemeinderätin Franziska Teuscher, Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried und der Leiter des Berner Sportamts, Christian Bigler, (v.l.) vor dem neuen Kanal, der zum Bueberseeli führt.
Die Berner Gemeinderätin Franziska Teuscher, Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried und der Leiter des Berner Sportamts, Christian Bigler, (v.l.) vor dem neuen Kanal, der zum Bueberseeli führt.
Source: RAINER SCHNEUWLY

Das sogenannte Bueberseeli im Berner Marzilibad wird erst Mitte Juni der Bevölkerung wieder freigegeben. Die Sanierung der Anlage erwies sich als aufwändiger als angenommen.

Wie Berns Stadtbaumeister Thomas Pfluger am Donnerstag im Marzilibad vor den Medien sagte, musste der Steg zwischen dem Seeli und der Aare vollständig erneuert werden. Die Ufermauer war stärker beschädigt als angenommen. Unter anderem dieser Umstand führte dazu, dass die Bauzeit rund einen Monat länger dauerte als geplant.

Die Bauarbeiten begannen im Oktober des vergangenen Jahres. Bisher hiess es jeweils, sie würden voraussichtlich im Mai 2019 beendet. Die Stadt Bern schreibt in einer Mitteilung auch, erst mit der Abrechnung werde sich zeigen, ob das Kostendach vollständig eingehalten werden könne. Der Berner Stadtrat genehmigte im Mai 2017 knapp sechs Mio. Franken.

Freuen dürfen sich die Benutzerinnen und Benutzer des Marzilibads aber über eine neue Attraktion im «Bueber», wie die Anlage im Volksmund kurz genannt wird: Das Seeli ist neu durch einen Kanal mit der Aare verbunden. Auf diese Weise gelangt Frischwasser ins Bueberseeli und Schwimmerinnen und Schwimmer können ab voraussichtlich 15. Juni vom Fluss her direkt ins Seeli schwimmen.

Allerdings wird dieser Kanal automatisch durch ein Tor geschlossen, wenn die Aare mehr als 250 Kubikmeter Wasser pro Sekunde führt, so wie am (heutigen) Donnerstag. Denn sonst gelangt Treibholz ins Seeli und es bildet sich vor dem Kanaleingang ein Wirbel.

Deshalb verzichteten Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried und Berns Sportdirektorin Franziska Teuscher darauf, den Medienschaffenden zu demonstrieren, wie man direkt von der Aare her ins Bueberseeli gelangt. Am offiziellen Eröffnungsanlass für den sanierten «Bueber» am 21. Juni wollen sie das aber nachholen.

Seeli verschlammte

«Bueber» heisst der am weitesten flussabwärts liegende Teil des Marzilibads, weil an diesem Abschnitt früher vor allem Knaben badeten. Etwas weiter oben liessen sich die Männer nieder und – ab 1866 – die Frauen.

Saniert werden musste das Bueberseeli, weil sich Schlamm angesammelt hatte, der Holzsteg entlang der Aare verlotterte, Beton bröckelte und Holz morsch wurde. Aus Sicherheitsgründen wurde die Steganlage im Frühling 2015 geschlossen.

Um die Bauarbeiten ausführen zu können, wurde eine sogenannte Spundwand aus Stahl rund um das Bueberseeli gesetzt. So konnte das Seeli trockengelegt werden. Danach wurde Schlamm im Gewicht von zwei Blauwalen abgeführt, wie Thomas Pfluger vor den Medien ausführte.

Am Medientermin zeigte sich ein Bueberseeli mit klarem Wasser, eingefasst in saubere Betonmauern. Die elegante, geschwungene Betonbrücke über das Seeli ist weiterhin vorhanden. Arbeiter waren daran, die Böden herzurichten und Rasenteppiche auszulegen.

Die Steganlage mit aareseitiger Abschlusswand und offener Garderobe wurde um rund zehn Meter versetzt. Deshalb haben Aareböötler nun zwischen Marzilibad und der Strassenbrücke über die Aare fast doppelt so viel Platz zum Auswassern wie bisher.

Biber erfolgreich umgesiedelt

Da das Bueberseeli in den letzten Jahren für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war, siedelte sich dort eine Biberfamilie an. Im letzten September wurde etwas weiter flussaufwärts für die geschützten Tiere ein künstlicher Biberbau erstellt. Mit Hilfe von Äpfeln lockten Experten die Tiere vom Bueberseeli dorthin.

Wie Berns Gemeinderätin Franziska Teuscher vor den Medien sagte, überwinterten die Tiere im Kunstbau beim Berner Gaswerkareal. In den letzten Tagen seien sie dort aber nicht zu sehen gewesen. Die Biber schätzten den hohen Wasserstand der Aare nicht und seien wohl temporär ausgezogen oder hätten sich entschlossen, den Bau nur saisonal zu nutzen und im Herbst zurückzukehren.

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