Nach Protesten «Fabrikool»: Käufer und Regierungsrat Opfer eines Schwindels

SDA

12.6.2019 - 18:10

Die Kontroverse um die Alte Schreinerei in der Berner Länggasse ist um eine schräge Episode reicher: Die beiden Architekten, die das Gebäude vom Kanton übernommen haben, wurden am Mittwoch Opfer eines gefälschten Communiqués.

Unbekannte versandten eine Pressemitteilung in ihrem Namen und gaben an, die Architekten zögen ihr Umbauprojekt zurück. Mehrere Medien, darunter die Nachrichtenagentur Keystone-SDA, hielten das Communiqué für echt und zitierten daraus, zumal sich der zuständige Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus auf Anfrage zum angeblichen Rückzug äusserte.

Neuhaus war es, der dem Schwindel schliesslich auf die Schliche kam: Er meldete Keystone-SDA gegen Abend, er habe mit dem einen Architekten gesprochen. Das Communiqué sei «Fake News». Das Architekturbüro bestätigte Neuhaus' Darstellung etwas später gegenüber der «Berner Zeitung».

Die Alte Schreinerei in der Länggasse stand jahrelang leer. Seit Anfang 2017 wurde sie vom «Fabrikool»-Kollektiv genutzt. Vor wenigen Wochen räumte die Polizei das Gebäude.

Der Kanton hatte das Grundstück im September 2018 an zwei Architekten verkauft. Diese wollen einen Quartiertreffpunkt mit Markthalle und Restaurants sowie Studentenwohnungen einbauen.

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