Eine Fusion bringt den Gemeinden Riggisberg und Rümligen kaum finanzielle Vorteile. Trotzdem überwiegen laut einem Bericht die Vorteile eines Zusammenschlusses. Realisiert werden soll die Fusion 2021.
Bereits Ende 2017 gaben die Stimmberechtigten der beiden Gemeinden südlich von Bern grünes Licht für Fusionsabklärungen. Nun liegt der Grundlagenbericht einer interkommunalen Arbeitsgruppe vor, wie die Gemeinden am Donnerstag mitteilten. Bis am 10. März läuft die Mitwirkungsfrist.
Laut dem Bericht ist das Einsparpotenzial durch eine Fusion zwar gering. Doch "mit oder ohne Fusion werden die Gemeinden Riggisberg und Rümligen mittelfristig die Erträge steigern oder die Aufwände und Investitionen reduzieren müssen". Rümligen müsste bei einer Fusion eine leichte Steuererhöhung von 0.05 hinnehmen.
Die Steueranlage der fusionierten Gemeinde würde neu 1.80 betragen, also 0.02 tiefer als die aktuelle Steueranlage von Riggisberg. Für die Arbeitsgruppe sprechen andere Gründe für eine Fusion: So stünden mehr Bürgerinnen und Bürger als Behördenmitglieder zur Verfügung, wodurch es keine Vakanzen mehr geben sollte.
Zudem biete die Fusion grössere Chancen, den Schulstandort Rümligen zu erhalten. Weiter führe ein Zusammenschluss generell "zu einer stärkeren Gewichtung in der regionalen Politik, und es können attraktivere Ämter angeboten werden".
Über die Fortführung der Fusionsgespräche werden die Stimmberechtigten von Riggisberg und Rümligen am 27. Juni an den ordentlichen Gemeindeversammlungen entscheiden. Über den Fusionsvertrag würde schliesslich im Juni 2020 abgestimmt.
Von der Gürbe bis zum Gurnigel
Die ab 2021 fusionierte Gemeinde soll Riggisberg heissen und das entsprechende Wappen weiterführen. Der Name Rümligen bliebe als Ortsteil bestehen. Mit einer Fläche von 3449 Hektaren würde sich die Gemeinde von der Gürbe bis auf den Gurnigel ziehen und rund 2940 Einwohnerinnen und Einwohner zählen.
Der Kanton Bern versucht seit langem, die Zahl der Gemeinden zu reduzieren. Seit 2004 gewährt er fusionswilligen Gemeinden finanzielle Unterstützung. Die Zahl der bernischen Gemeinden ist seither leicht gesunken. Doch noch immer hat jede zweite Gemeinde weniger als 1000 Einwohner.
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