Wenn dereinst die Armee das 1947 explodierte Munitionslager in Mitholz geräumt hat, soll wieder Leben in das Dorf zurückkehren. Damit das gelingt, hat die Gemeinde schon heute begonnen, Perspektiven zu schaffen, so etwa mit einer Teilrevision der Ortsplanung.
Für diejenigen Menschen, die wegen der Munitionsräumung aus dem Dorf Mitholz wegziehen müssen, wird neues Bauland eingezont. Etwas, das die Gemeinde Kandergrund, zu der Mitholz gehört, eigentlich unter normalen Umständen nicht tun dürfte. Bund und Kanton haben für die Einzonung grünes Licht gegeben.
Die Behörden seien mit allen Betroffenen in Mitholz im Gespräch, führte Projektleiter Adrian Götschi vor den Medien aus. Noch nicht jeder Fall sei abgeschlossen. Er sei aber zuversichtlich, dass es überall zu einvernehmlichen Lösungen komme.
Wichtig für die Älteren
Damit die Weggezogenen nach der Räumung wieder zurückkehren können, wenn sie das wollen, wird eine Besitzstandszone geschaffen. Gerade die älteren Mitholzerinnen und Mitholzer seien sich sehr wohl bewusst, dass sie eine Rückkehr ins Dorf vielleicht nicht mehr erleben werden. Für sie sei es aber enorm wichtig zu wissen, dass ihre Nachkommen diese Möglichkeit haben und wieder aufbauen können, was die Älteren verlassen mussten, sagte Gemeindepräsident Roman Lanz am Mittwoch vor den Medien. Wer wieder zurück will, hat dereinst ein Vorkaufsrecht.
Weiter würden durch das Räumungsprojekt Bauwerke entstehen, die Mitholz auch nach der Räumung dienlich seien, etwa eine geschützte Umfahrungsstrasse oder ein grosser Geschiebesammler.
Die Gemeindeversammlung stimmte jüngst der Teilrevision der Ortsplanung zu. Er sei sehr froh über den Entscheid des Bundesrates, sagte Lanz am Mittwoch. Er verleihe Sicherheit und Gewissheit für diejenigen, die in Mitholz eine neue Zukunft planen müssten.
Die ersten Bewohner werden Mitholz bereits 2025 verlassen müssen, damit Schutzbauten für die spätere Räumung errichtet werden können. Der Hauptharst wird ab 2030 wegziehen müssen. Er sei froh dass nur etwa 50 Personen wirklich weg müssten, betonte Lanz.
Es wird erwartete, dass nicht nur jene das Dorf verlassen, die das müssen, sondern dass es auch Familien gibt die wegen des Staubs, Lärms und der Erschütterungen während der Räumung weg wollen.