Der bernische Grosse Rat hat am Donnerstag einen Kredit für die Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums Thun in der Höhe von 90,35 Millionen Franken gesprochen.
In Thun sind die beiden Gymnasien Thun-Schadau und Thun-Seefeld seit 2014 organisatorisch vereint. Örtlich liegen sie jedoch rund einen Kilometer von einander entfernt. Für die örtliche Zusammenführung soll der Standort Schadau saniert und mit zwei Erweiterungsbauten ergänzt werden. Ausserdem ist eine Doppelsporthalle mit Schulräumen geplant.
Die über 90 Millionen Franken gaben im Rat kaum zu reden. Stattdessen diskutierte das Parlament ausgiebig darüber, ob in den Ausschreibungspositionen die Option aufzunehmen sei, für den Bau sei Schweizer Holz zu verwenden.
Der Thuner Stadtpräsident und SVP-Grossrat Raphael Lanz zeigte Sympathie für die Forderung. Es dürfe aber nicht sein, dass die Forderung zu Verzögerungen oder Mehrkosten zulasten des Projekts führten. Er empfahl dem Rat daher, den Antrag abzulehnen.
Baudirektor Christoph Neuhaus (SVP) zeigte ebenfalls Verständnis und Sympathie für den Antrag, doch er sei nicht zielführend. Er mache die Ausschreibung aufwändiger und führe zu Mehrkosten, allenfalls auch zu Verzögerungen.
Neuhaus bekräftigte, dass der Kanton in letzter Zeit immer wieder Projekte mit Schweizer Holz umgesetzt habe. Wo immer möglich und sinnvoll mache der Kanton das.
Der Rat lehnte den Antrag schliesslich mit 67 zu 74 Stimmen und 6 Enthaltungen ab. Dem Kredit für die Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums Thun stimmte das Parlament einstimmig zu.
Weiter verabschiedete der Rat auch einen Kredit von 9,9 Millionen Franken für Anpassungen an der Justizvollzugsanstalt Thorberg. Er tat dies einstimmig mit 140 Stimmen.