Energie Grundstein für neue Staumauer an der Grimsel gelegt

zc, sda

23.6.2021 - 12:31

Der Bau der neuen Staumauer Spitallamm an der Grimsel kommt voran. Am Mittwoch ist der Grundstein für das Bauwerk gelegt worden, das im Jahr 2025 fertiggestellt sein soll.

23.6.2021 - 12:31

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) errichten eine neue Staumauer, weil die alte nach rund 90 Jahren ausgedient hat und später geflutet wird. Mit dem Ersatzneubau will die KWO sicherstellen, dass das Wasser aus dem Grimselsee langfristig für die Stromproduktion genutzt werden kann.

Gegen den Ersatzbau hatten die Umweltverbände nicht opponiert, da die neue Mauer mit 113 Metern die gleiche Höhe aufweist wie die alte. Die auf politischer und juristischer Ebene geführte Kontroverse dreht sich um die geplante Vergrösserung des Grimselsees durch Erhöhung der beiden Staumauern Spitallamm und Seeuferegg.

Zweijährige Vorarbeiten

Die neue Staumauer Spitallamm wird unmittelbar vor der alten errichtet. Die Vorarbeiten begannen vor zwei Jahren. Dazu gehörten das Sprengen des Fundamentaushubs und eines Tunnels, der als Zubringer dienen wird.

Auch wurde vor Ort eine hochmoderne Betonanlage errichtet. Eine Reihe von Betonversuchen waren nötig, um die richtigen Mischungen für den Staumauerbau zu finden.

Das sei ein aufwändiges und kniffliges Verfahren, das viel Fachkenntnis benötige, erklärte Nadja Ruch von der KWO-Unternehmenskommunikation auf Anfrage. Nach der Grundsteinlegung könne nun die eigentliche Arbeit an der Staumauer starten – «das heisst, man beginnt zu betonieren».

Logistisch anspruchsvoll

Die Bauarbeiten im Hochgebirge auf knapp 1900 Metern über Meer gelten als logistisch äusserst anspruchsvoll. Gebaut wird jeweils von Mai bis Oktober an sieben Tagen pro Woche.

Das Betonvolumen beträgt rund 215'000 Kubikmeter. Ein Grossteil des dafür notwendigen Kieses wird aus dem anfallenden Ausbruchmaterial aufbereitet und der nahegelegen Deponie an der Gerstenegg entnommen.

Die Kosten für den Ersatzneubau belaufen sich laut KWO auf rund 125 Millionen Franken. Ob der Bund einen Investitionsbeitrag von gut 22 Millionen Franken leisten wird, ist noch nicht entschieden. Im April hatte das Bundesgericht einen negativen Entscheid der Vorinstanz aufgehoben. Nun liegt der Ball wieder beim Bundesamt für Energie.

zc, sda