Die Grünen haben bei den Gemeindewahlen am Sonntag den Sprung in die Thuner Stadtregierung geschafft. Die Stadt- und Grossrätin Andrea de Meuron erreichte aus dem Stand ein ausgezeichnetes Resultat. Die übrigen vier Bisherigen schafften alle die Wiederwahl.
Am meisten Stimmen machte Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP/7967 Stimmen), gefolgt von Parteikollege Roman Gimmel (6251 Stimmen), Peter Siegenthaler (SP/5220) und Konrad Hädener (CVP/4050 Stimmen). Noch vor Hädener und Siegenthaler reihte sich die neu gewählte Andrea de Meuron mit 5837 Stimmen ein.
Jubelnde Grüne
Die Grünen feierten den Einzug in die Stadtregierung mit Jubel. Zweimal zuvor waren sie bei den Wahlen knapp am Einzug in den Gemeinderat vorbeigeschrammt. Insofern sei ihre Wahl eine logische Entwicklung, sagte de Meuron der Nachrichtenagentur Keystone-sda am Sonntag im Thuner Rathaus.
In dieser Deutlichkeit habe sie aber das Resultat nicht erwartet, führte de Meuron aus. Den Erfolg schreibt sie der konsequenten Politik ihrer Partei zu, die sich für eine andere Verkehrs- und Siedlungspolitik stark gemacht habe.
De Meuron zeigte sich offen für jede Direktion, doch von ihrer beruflichen Erfahrung her wäre sicher Raumplanung und Städtebau ihr Ressort. Das Planungsressort ist just die Direktion, die durch den Rücktritt von Marianne Dumermuth (SP) frei wurde.
Die SP versuchte, den Sitz in den eigenen Reihe zu halten und stellte dazu zwei Frauen auf, die beide jedoch die Wahl verpassten. Dass die SP den Sitz an die Grünen verliert, dürfte sie schmerzen. Doch immerhin bleibe das Mandat im rot-grünen Spektrum, sagte Gemeinderat Peter Siegenthaler (SP).
Erleichtert auf die Wiederwahl reagierte auch Konrad Hädener (CVP). Er galt im Vorfeld als Wackelkandidat, hatte er doch mit der Fraktion der Mitte keine riesige Hausmacht im Rücken. Da er aber auch von der BDP portiert wurde, reichte es ihm für den Verbleib im Gemeinderat.
Roman Gimmel und Raphael Lanz freuten sich ebenfalls über ihre Wiederwahl. Gimmel musste im Vorfeld der Wahlen Kritik einstecken, weil er als Bildungsdirektor eine dringend nötige Sanierung eines Schulraumprovisoriums zunächst auf die lange Bank schob. Doch die Wählerinnen und Wähler trugen es ihm offensichtlich nicht nach.
Mit seiner glanzvollen Wiederwahl in den Gemeinderat kann Raphael Lanz weiterhin als Stadtpräsident amten.
Zellweger mit beachtlichem Resultat
Auf beachtliche 4787 Stimmen kam der parteilose Matthias Zellweger. Da er aber bei der Proporzwahl als Einmann-Liste antrat, verpasste er den Sprung in die Exekutive.
Die SVP kam am Sonntag auf 27,93 Prozent Wählerstimmen, die SP auf 18,17 Prozent, die Grünen auf 18,37, die Mittefraktion mit CVP, EVP, glp und EDU kam auf 13,01 Prozent, die Liste Parteilos mit Matthias Zellweger auf 12,91 Prozent, die FDP af 5,15 Prozent und die BDP auf 4,46 Prozent.
Grüne punkten auch im Parlament
Die Grünen konnten auch bei den Wahlen in den Stadtrat auftrumpfen. Sie kommen neu auf sieben Sitze, ein Plus von drei Sitzen. Die SVP, die SP und die FDP büssten Sitze ein. Kleinere Sitzgewinne verbuchten nebst den Grünen unter anderen die BDP und die glp.
Die Stimmbeteiligung lag bei den Gemeinderatswahlen bei 39,45 Prozent, bei den Stadtratswahlen nur noch bei 36,17 Prozent.
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