Kommunale Abstimmung Ja-Kampagne für Namenswechsel der Gemeinde Muri gestartet

hn, sda

12.8.2024 - 13:49

Die Ortsteile Muri, über der Aare, und Gümligen an Autobahn und Bahnlinie, sollen sich stärker als Einheit fühlen.
Die Ortsteile Muri, über der Aare, und Gümligen an Autobahn und Bahnlinie, sollen sich stärker als Einheit fühlen.
Keystone

«Muri und Gümligen trauen sich» mit diesem Slogan treten die Befürworter eines Namenswechsels der heutigen Gemeinde Muri BE ihren Abstimmungskampf an. Am 22. September entschieden die Stimmberechtigten, ob die Gemeinde Muri künftig Muri-Gümligen heissen soll.

Keystone-SDA, hn, sda

Schon heute wird die Bezeichnung Muri-Gümligen umgangssprachlich oft verwendet, um die Berner Vorortsgemeinde zu bezeichnen. Nun soll der Allianzname auch offiziell geführt werden.

Mit dem neuen Namen soll «endlich die ganze Vielfalt und Diversität der Gemeinde gebührend wiedergegeben werden», sagt Raphaël Racine, einer der Mitinitianten laut Mitteilung des Pro-Komitees vom Montag.

Wer von Muri bei Bern spricht, hat sofort das Bild eines reichen Vororts im Kopf: Villen mit gepflegten Gärten, Swimmingpools, weite Sicht übers die Aare. Wer von Gümligen spricht, hat auch sofort Bilder im Kopf: Mehrfamilienhäuser, Gewerbe, Industrie, Büros.

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war Gümligen ein selbständiges Dorf und deutlich kleiner als Muri. 1904 schlossen sich die Gümliger der Einwohnergemeinde Muri an. In den folgenden Jahrzehnten wuchs Gümligen und ist heute flächen- und einwohnermässig Muri ebenbürtig.

Die Befürworter erhoffen sich vom Doppelnamen eine Stärkung der Identität. Das längst gelebte Miteinander werde endlich formalisiert. Ausserdem werde die Gemeinde dann nicht mehr mit ihrer Namensvetterin im Aargau verwechselt.

«Der neue Name ist weit mehr als ein Etikett: Er ist Ausdruck des gemeinsamen Willens, die Entwicklung der Gemeinde aktiv zu gestalten und die Identität von Muri-Gümligen zu stärken», betont Initiant Angelo Zaccaria in der Mitteilung.

Seinen Vorstoss hat das Gemeindeparlament im November 2023 mit 18 zu 16 Stimmen angenommen. Kritiker führten finanzielle und historische Gründe gegen den Namenswechsel ins Feld. Nun ist das Volk am Zug.