Nils Fiechter, Co-Präsident der Jungen SVP des Kantons Bern, wird Anfang Mai Gemeindeverwalter in Oberwil im Simmental. Er will aber deshalb das Co-Präsidium der Jungen SVP nicht abgeben.
Wie der 22-Jährige am Freitag auf Anfrage sagte, habe er Berufliches, Privates und Politisches schon immer strikt getrennt. Dieses Prinzip gedenke er beizubehalten. Deshalb sehe er keinen Grund, sein politisches Amt aufzugeben.
Fiechter arbeitet zurzeit beim kantonalen Amt für Sozialversicherungen. Seine Lehre machte er aber auf der Gemeindeverwaltung Kandersteg. Er habe immer eines Tages auf eine Gemeindeverwaltung im ländlichen Raum zurückkehren wollen, sagte er weiter. 2020 werde er die erforderlichen Weiterbildungen zum Gemeindeschreiber in Angriff nehmen.
Zusammen mit dem anderen Co-Präsidenten der JSVP Kanton Bern, Adrian Spahr, ist Fiechter kürzlich von einer Berner Einzelrichterin der Rassendiskriminierung schuldig gesprochen worden. Dies wegen einer Zeichnung, die vor den kantonalen Wahlen von März 2018 Stimmung machte gegen Transitplätze für ausländische Fahrende.
Spahr und er würden dieses Urteil beim Obergericht anfechten, sagt Fiechter.
Jobausübung zählt
Die Gemeinde Oberwil machte am Donnerstag in ihren offiziellen Mitteilungen in der "Simmental Zeitung" Fiechters Anstellung publik. Fiechter ersetzt in Oberwil den jetzigen Gemeindeverwalter Ramon Kunz, der die Gemeinde Ende Mai verlässt.
Es habe zwei Bewerbungen gegeben, sagte Oberwils Gemeindepräsident Michael Blatti (SVP) am Freitag auf Anfrage. Am Tag vor den Gesprächen mit den beiden Interessenten habe sich eine Bewerberin zurückgezogen. Fiechter war somit der einzige Kandidat.
Um die Verurteilung Fiechters habe der Oberwiler Gemeinderat gewusst, sagte Blatti weiter. Falls das Urteil rechtskräftig werde, würde sich der Gemeinderat sicher damit beschäftigen. In erster Linie werde sich Fiechter als Gemeindeverwalter bestätigen müssen. Das zähle.
Er sei überzeugt, dass Fiechter seine Arbeit gut machen werde, so Blatti weiter. Die bisherigen Arbeitgeber lobten ihn. "Wir möchten aber schon, dass er sich etwas zurückhält."
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