Mit dem Fahrplanwechsel 2020 fällt die direkte TGV-Verbindung von Bern nach Paris weg. Der Kanton Bern bedauert den SBB-Entscheid. Die Bahnverbindung von Bern und Interlaken sei insbesondere für den Tourismus von grosser Bedeutung.
Die Berner Regierung erwartet deshalb von der SBB Massnahmen, damit die heutigen Anschlüsse auch weiterhin funktionierten, und die bisherige Reisezeit eingehalten werden könne, teilte der Kanton Bern am Dienstagnachmittag mit.
Wegen Bauarbeiten im Raum Liestal verlängert sich die Fahrt nach Paris vorerst um rund 30 Minuten, weil die knappen Anschlüsse in Basel nicht eingehalten werden können. Später, wenn die Züge wieder normal durch Liestal rollen, dauerte die Reise von Bern nach Paris trotz Umsteigen in Basel nur fünf Minuten mehr.
Weiter erwartet der Kanton Bern, dass die Wiedereinführung von direkten TGV-Verbindungen zwischen Interlaken, Bern und Paris gemeinsam geprüft würden. Man habe dieses Anliegen bereits bei den SBB eingebracht.
Das Bahnunternehmen ist laut eigenen Angaben mit den betroffenen Kantonen Bern, Solothurn, Basel-Landschaft und Basel-Stadt an einem runden Tisch im Gespräch.
Kritik kommt auch von der Sektion Bern der Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr (IGöV Bern). Der «Umweg» über Basel sei kein vollwertiger Ersatz, schreibt IGöV Bern. Der Bahnhof Bern, «immerhin der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz», verliere damit eine wichtige internationale Direktverbindung.
Insgesamt werden die Kapazitäten zwischen der Schweiz und Paris ausgebaut. Statt vier bis fünf Verbindungen täglich werden zwischen Zürich bzw. Basel und Paris durchgehend sechs Verbindungen angeboten.
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