Grosser Rat BE Kanton Bern soll bei Neubewertungen «korrekt und massvoll» vorgehen

zc, sda

16.3.2021 - 16:19

Häuser im Zentrum von Gstaad. Die amtliche Neubewertung sorgte nicht nur im Saanenland für rote Köpfe. (Archivbild)
Häuser im Zentrum von Gstaad. Die amtliche Neubewertung sorgte nicht nur im Saanenland für rote Köpfe. (Archivbild)
Keystone

Der Kanton Bern soll bei der Neubewertung der Liegenschaften «korrekt und massvoll» vorgehen. Das fordert der Grosse Rat, der am Dienstag den entsprechenden Punkt einer Motion von Hans Schär (FDP/Schönried) überwies.

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Die erste Neubewertung seit zwei Jahrzehnten betrifft insgesamt rund 720'000 Liegenschaften. Im Grossteil der Fälle wurde der neue amtliche Wert bereits eröffnet.

Etwa 9000 Hausbesitzer erhoben Einsprache, wie Finanzdirektorin Beatrice Simon im Rat sagte. Das töne nach viel, doch bei der letzten Neubewertung 1999 seien es weit mehr gewesen – rund 25'000.

Mehrere Vorstösse zum Thema lösten am Dienstag trotzdem eine rege Debatte aus. Denn vor allem im Berner Oberland seien etliche Hausbesitzer unzufrieden, wurde moniert. Gross sei der Unmut vor allem im Saanenland, wo einige Häuser seit der Neubewertung nun doppelt oder dreimal so viel wert seien wie zuvor.

Die Ratsmehrheit wollte mit der Forderung nach einer «korrekten und massvollen» Neubewertung den Einsprechern den Rücken stärken, wie es im Rat hiess. Der Regierungsrat schlug vor, den Punkt gleich als erfüllt abzuschreiben. Doch dem widersetzte sich das Parlament.

Fast einstimmig stellte sich der Grosse Rat auch hinter eine Forderung von Motionär Thomas Knutti (SVP/Weissenburg): Die Einspracheverfahren seien fachgerecht nach den tatsächlichen Gegebenheiten zu behandeln.