Grosser Rat BE Kanton Bern soll Einsatz externer Experten reduzieren

sr, sda

7.9.2021 - 11:47

Besonders Informatik-Dienstleistungen kauft der Kanton Bern extern ein, hat die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rats festgestellt. (Archivbild)
Besonders Informatik-Dienstleistungen kauft der Kanton Bern extern ein, hat die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rats festgestellt. (Archivbild)
Keystone

Die Berner Kantonsverwaltung setzt zu stark auf externe Expertinnen und Experten. Das findet nach der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des bernischen Grossen Rats auch das Kantonsparlament als Ganzes.

Keystone-SDA, sr, sda

Es nahm am Dienstag ganz klar, nämlich mit 146 zu 2 Stimmen bei einer Enthaltung, einen GPK-Bericht zum Einsatz externer Fachleute zur Kenntnis. Alle Fraktionssprecherinnen und -sprecher bezeichneten den Bericht als gut und unterstützten die Schlussfolgerungen der Kommission. In der Kantonsverwaltung sei tatsächlich mehr Eigenverantwortung gefragt.

Die GPK hatte Mitte August mitgeteilt, der Aufwand für externe Fachleute beim Kanton Bern sei zwischen 2016 und 2019 um 29 Prozent gestiegen. Dem Kanton Bern fehle eine Strategie, wie mit dem Einsatz Dritter umzugehen sei. In dieser Strategie solle festgehalten werden, dass mehr auf Eigenleistung zu setzen ist.

Simon widerspricht teilweise

Die kantonale Finanzdirektorin Beatrice Simon versprach, gewisse Empfehlungen der GPK umzusetzen. Die Kantonsregierung sei aber nicht mit allen Analysen und Empfehlungen der Kommission einverstanden. So sei der von der GPK festgestellte Anstieg in den Jahren 2016 und 2019 darauf zurückzuführen, dass in diesen Jahren Informatikprojekte «auf Volllast» gelaufen seien.

Diese Projekte führten zu Einsparungen. Der Kostenanstieg werde sich wieder reduzieren; er sei erklärbar. «Es gibt keinen echten Kostenanstieg», so Simon.

Auch die Kantonsregierung sei für weniger externe Dienstleistungen. Bei ganz spezialisierten Aufgaben brauche es aber einfach Fachleute von aussen. Zudem sei zu beachten, dass die Regierungsmitglieder jeweils ihre Aufgabenbereiche in eigener Verantwortung führten.

Wenn beispielsweise der Gesundheitsdirektor rasch eine Informatiklösung brauche, wolle er nicht zuerst eine zentrale Beschaffungsstelle für Dienstleistungsaufträge einschalten. Die GPK fordert eine solche.

GPK fordert Rechenschaftsbericht

Insgesamt sieben Empfehlungen gibt die GPK in ihrem Bericht der Kantonsregierung ab. Sie erwartet, dass sie bis Frühling 2022 der GPK mitteilt, was sie unternommen hat.