Der Kanton Bern hat einen Standort gefunden für jene Familien französischer Sprache, welche im Juli das Rückkehrzentrum Biel-Bözingen verlassen müssen: Sie werden ab Mitte Juli in einem Gebäude des Kantons Bern in Bellelay im Berner Jura untergebracht.
Das gab die bernische Sicherheitsdirektion (SID) am Freitagnachmittag im Rahmen einer Besichtigung des Rückkehrzentrums in Enggistein bei Worb bekannt. Wie die SID in einer Mitteilung schreibt, werden in diesem Gebäude namens «Le Moulin 3» rund 25 Personen aufgenommen.
SID-Direktor Philippe Müller sagte anlässlich der Besichtigung des Enggisteiner Zentrums vor Medienschaffenden, derzeit betreffe der Umzug etwas über 20 Personen, davon 13 Kinder. Neun von ihnen gehen zur Schule.
Die SID hatte schon bei der Eröffnung des Worber Zentrums bekanntgegeben, sie suche nach einer Lösung für die französischsprachigen Familien in Biel-Bözingen.
Sie strebte an, dass die Kinder dieser Familien weiterhin einen französischsprachigen Unterricht im zweisprachigen Biel erhielten. So wollte sie vermeiden, dass die Kinder in neue Klassen kommen. Nach Angaben der SID verlief aber in Biel die Suche nach einer anderen Unterkunft ergebnislos.
Weder das sogenannte «Zollhaus» noch das «Obere Ried» kämen in Frage – das eine wegen schlechten baulichen Zustands, das andere, weil es nicht zur Verfügung stehe. Ein Kollektiv besetzt derzeit das «Obere Ried», ein Altersheim am Stadtrand von Biel. Es sagt laut Angaben des «Migrant Solidarity Network», dieses Gebäude würde sich für die Aufnahme von Personen eignen, welche sich heute in Bözingen befinden.
Die alleinstehenden Männer, welche sich derzeit noch in Biel-Bözingen befinden, werden im Juli auf andere Rückkehrzentren verteilt, konkret jene von Gampelen und Konolfingen. Dort gebe es Platz, sagte Müller.
Geschlossen wird das Rückkehrzentrum Bözingen Ende Juli. Der Kanton Bern hätte es gerne weiterbetrieben, doch war damit die Stadt Biel nicht einverstanden. Das Zentrum befinde sich nicht in einer dafür vorgesehenene Nutzungszone.