Grosser Rat BE Kanton soll endlich Bilanz der Pädagogischen Hochschule sanieren

sr, sda

8.9.2021 - 11:42

Blick ins Berner Hochschulzentrum vonRoll, wo ein Teil der PH Bern heimisch ist. (Archivbild)
Blick ins Berner Hochschulzentrum vonRoll, wo ein Teil der PH Bern heimisch ist. (Archivbild)
Keystone

Für den bernischen Grossen Rat ist es höchste Zeit, dass der Kanton Bern die Bilanz der Pädagogischen Hochschule (PH) Bern saniert. Sie wurde 2014 mit einem negativen Eigenkapital verselbständigt und brachte diesen Bilanzfehlbetrag nicht mehr weg.

Keystone-SDA, sr, sda

Die PH Bern schloss seit 2015 ihre Jahresrechnungen mit Ausnahme eines Jahres stets mit einem Verlust ab. 2019 resultierte ein kleiner Gewinn. Ende Dezember wies sie einen Bilanzfehlbetrag von 9,2 Millionen Franken aus. Auch das Budget 2021 und die weitere Finanzplanung der PH Bern sehen Verluste vor.

Mit Verweis auf diese Zahlen verlangte Samuel Krähenbühl (SVP/Unterlangenegg) am Mittwoch im Grossen Rat, der Kanton Bern solle nun «umgehend» den Bilanzfehlbetrag reduzieren. Das habe das Kantonsparlament bereits 2019 gefordert. Mit 139 zu 0 Stimmen bei zwei Enthaltungen stellte sich der Grosse Rat hinter diese Forderung.

Die kantonale Bildungs- und Kulturdirektorin Christine Häsler sagte, die Kantonsregierung sehe das genau gleich wie Krähenbühl. Dieser Bilanzfehlbetrag sei kein Zustand, den sich die Regierung wünsche.

Erhöhung um zwei Millionen

Die Kantonsregierung entschied laut Grossratsunterlagen im November 2020, dass das Eigenkapital der Schule stabilisiert werden soll. Im Budget 2022 und im Aufgaben- und Finanzplan 22-24 des Kantons Bern ist bereits eine Erhöhung des Kantonsbeitrags von zwei Millionen eingetragen.

Die Bildungs- und Kulturdirektion wird dem Regierungsrat im Sommer 2021 die Eckpfeiler des neuen Leistungsauftrags 2022–2025 und der Finanzierung vorlegen, wie aus Grossratsunterlagen hervorgeht.

Die PH selbst weist in ihrem Geschäftsbericht darauf hin, dass sie – anders als die Uni Bern und die Berner Fachhochschule – nur beschränkt über die Möglichkeit verfügt, Drittmittel zu erwirtschaften. Im Grossen Rat wurde am Mittwoch ihre Arbeit gelobt. Auch Häsler sagte, sie arbeite «hervorragend» und weise sehr hohe Anmeldezahlen auf.

Berichte zur Kenntnis genommen

Anlass für die Diskussion bildete der Geschäftsbericht 2020 der PH Bern, den der Rat zur Kenntnis nahm, ebenso wie jene der Universität Bern und der Berner Fachhochschule (BFH).

Die Uni Bern machte 2020 einen Gewinn von 35,5 Millionen Franken und weist bei den Drittmitteln eine beträchtliche Steigerung aus: Diese machen jetzt 39,2 Prozent der Finanzierung aus (+0,9 Prozentpunkte). Auch die BFH schloss das Rechnungsjahr 2020 mit einem Gewinn ab.