Bern Kein Platz für abgewiesene Asylsuchende auf dem Berner Viererfeld

zc, sda

21.6.2023 - 09:05

Die Wohnbaracken auf dem Viererfeld werden nicht für abgewiesene Asylsuchende geöffnet. (Archivbild)
Die Wohnbaracken auf dem Viererfeld werden nicht für abgewiesene Asylsuchende geöffnet. (Archivbild)
Keystone

Das Containerdorf auf dem Berner Viererfeld wird nicht für abgewiesene Asylsuchende geöffnet. Das hat der bernische Sicherheitsdirektor Philippe Müller (FDP) gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekräftigt.

Keystone-SDA, zc, sda

Der Grosse Rat habe 2019 bei der Umstrukturierung des Asylwesens beschlossen, dass abgewiesene Asylsuchende zwingend in eigens dafür geschaffenen Zentren – sogenannten Rückkehrzentren – untergebracht werden müssten. Es sei der politische Wille, sie von den übrigen Asylsuchenden zu trennen.

Deshalb komme es nicht in Frage, dass Bewohner des temporären Rückkehrzentrums in Bern-Brünnen ins Viererfeld verlegt würden, sagte Müller auf Anfrage.

Eine entsprechende Forderung haben drei linksgrüne Fraktionen im Berner Stadtrat erhoben. In ihrer Motion kritisieren AL/PdA, SP/Juso und GB/JA, dass der Kanton in Bern-Brünnen seit Anfang Jahr ein Rückkehrzentrum in einem «unterirdischen Bunker» betreibe. Dabei gebe es noch freie Plätze im Containerdorf auf dem Viererfeld.

Der Gemeinderat teilt das Anliegen, wie er in seiner in dieser Woche publizierten Antwort schreibt. Auch wenn viele Unterkünfte voll seien und sich der Kanton in einer schwierigen Lage befinde, lehne er die Unterbringung von Geflüchteten in unterirdischen Zivilschutzanlagen ab. Er habe den Kanton im Mai 2023 erneut auf die vorhandenen Kapazitäten in der Siedlung Viererfeld hingewiesen.

Oberirdischer Aufenthaltsraum

Eine Delegation des Gemeinderats habe sich zudem in Riedbach ein Bild von der Situation gemacht. Sie habe dabei klar festgehalten, dass den Bewohnern ausserhalb der Anlage ein oberirdischer Aufenthaltsraum zur Verfügung stehen müsse.

Dieses Anliegen habe der Kanton bereits von sich aus erfüllt, sagte der bernische Sicherheitsdirektor Philippe Müller auf Anfrage. Im nahen Quartierzentrum gebe es oberirdische Räumlichkeiten, welche die Bewohnenden des Rückkehrzentrums nutzen könnten.