AKW Mühleberg Keine Jodtabletten mehr im Badezimmerschrank

hn, sda

13.4.2022 - 11:04

Bei den meisten Leuten sind sie irgendwo zuhinterst im Badezimmerschrank: die Jodtabletten für den Fall der Havarie eines AKW.
Bei den meisten Leuten sind sie irgendwo zuhinterst im Badezimmerschrank: die Jodtabletten für den Fall der Havarie eines AKW.
Keystone

Die Gemeinden rund um das stillgelegte AKW Mühleberg müssen ab 2024 ihren Bürgerinnen und Bürgern keine Jodtabletten zur Aufbewahrung für den Ernstfall mehr abgeben. Künftig werden die Tabletten beim Kanton zentral gelagert.

hn, sda

Meist lagen sie irgendwo zuhinterst in der Nachttischschublade oder im Badezimmerschrank und jeder hoffte, sie nie benutzen zu müssen. Mit der Stilllegung des Atomkraftwerks Mühleberg Ende 2019 muss die Bevölkerung im Umkreis von 50 Kilometern künftig auch keine Jodtabletten mehr zu Hause vorrätig haben.

Der Bundesrat hat am Mittwoch eine entsprechende Teilrevision der Jodtabletten-Verordnung in die Vernehmlassung geschickt, wie er in einer Mitteilung schreibt. Sie dauert bis 25. August.

Schilddrüse schützen

Jodtabletten sind bei einem schweren Unfall in einem Schweizer oder auch grenznahen Kernkraftwerk zur Schilddrüsen-Prophylaxe vorgesehen. In der Schweiz sind Jodtabletten für die gesamte Bevölkerung verfügbar.

Es wird zwischen zwei Verteilgebieten unterschieden. Ausserhalb eines 50 Kilometer-Radius um ein Schweizer Kernkraftwerk sind die Jodtabletten bei den Kantonen gelagert und werden bei Bedarf an die Bevölkerung abgegeben. Innerhalb eines 50 Kilometer-Radius werden die Jodtabletten an die Haushalte und Betriebe, insbesondere Kindergärten und Schulen, verteilt.

Die Jodtabletten haben eine Haltbarkeit von 10 Jahren; die letzte Verteilung fand 2014 statt.