Museen Kleine Räume erschweren Führungen im Gotthelf-Zentrum

SDA

20.4.2020 - 14:05

Das Gotthelf-Zentrum Lützelflüh befindet sich im ehemaligen Pfarrhaus.
Das Gotthelf-Zentrum Lützelflüh befindet sich im ehemaligen Pfarrhaus.
Source: zvg/Gotthelf-Zentrum

Nach einem erfolgreichen Museumsjahr 2019 blickt das Gotthelf-Zentrum in Lützelflüh wegen der Coronakrise sorgenvoll auf die kommenden Monate. In den kleinen Räumen sind Führungen – das Kerngeschäft – nur schwer durchführbar.

Die Führungen von Gruppen, verbunden mit Kaffee und Züpfe oder Apéro, bilden das Rückgrat des Museumsbetriebs, wie das Gotthelf-Zentrum am Montag mitteilte. Nebst den Stornierungen geplanter Führungen verzeichnet das Museum auch kaum Neuanmeldungen für das zweite Halbjahr.

Ab 8. Juni will der Bundesrat Besuche in Museen bekanntlich wieder zulassen. Doch das dürfte dem Gotthelf-Zentrum wenig helfen. Die noch länger geltenden Abstandsregeln seien in den kleinen Ausstellungsräumen kaum einzuhalten.

Kommt dazu, dass die Besucher oft Seniorengruppen sind, zur Risiko-Gruppe gehören. Die Skepsis von Organisationen, Führungen zu buchen, sei durchaus verständlich.

Das Leitungsteam bleibt aber optimistisch, dass geplante Ausflüge ins Emmental mit einem Besuch im Gotthelf-Zentrum doch noch in der zweiten Jahreshälfte, spätestens aber im kommenden Jahr nachgeholt würden. Für das Personal wurden Gesuche für Kurzarbeit und Ausfallentschädigungen eingereicht.

«Schwarze Spinne» mit Covid-Bezug

Letztes Jahr fanden im Gotthelf-Zentrum 151 Führungen mit 4040 Gästen statt. Das sei sowohl finanziell wie besuchermässig eine «Punktlandung». Seit der Eröffnung 2012 besuchten rund 38'000 Personen das Zentrum.

Künftig kann sich das Zentrum um Subventionen bewerben, nachdem es von der Regierung auf die Liste der Kulturinstitutionen von regionaler Bedeutung aufgenommen wurde. Dazu hatte der Grosse Rat Ende 2018 den Weg geebnet.

Das Gotthelf-Zentrum befindet sich im ehemaligen Pfarrhaus, wo Albert Bitzius lebte, der unter dem Pseudonym Jeremias Gotthelf Weltliteratur schrieb. Mit der «Schwarzen Spinne» schrieb Gotthelf eine Novelle, «die mit der mittelalterlichen Pestseuche durchaus an die aktuelle Covid-19-Pandemie erinnert», schreibt das Zentrum.

Solange das Museum geschlossen bleibt, kann die Ausstellung auf einem virtuellen Rundgang mit Bild, Ton und Text auf der Webseite besucht werden.

https://www.gotthelf.ch/de

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