Verwaltungsbauten Kommission fordert Marschhalt bei Polizeizentrum im Berner Jura

hn, sda

21.2.2023 - 12:37

Der bernische Grosse Rat wird über einen Marschhalt bei der Planung eines neuen Justiz- und Polizeizentrums im Berner Jura entscheiden. (Archivbild)
Der bernische Grosse Rat wird über einen Marschhalt bei der Planung eines neuen Justiz- und Polizeizentrums im Berner Jura entscheiden. (Archivbild)
Keystone

Die grossrätliche Bau-, Energie- und Verkehrskommission will beim Neubau eines Polizei- und Justizzentrums im Berner Jura einen Marschhalt einlegen. Sie empfiehlt dem Grossen Rat, das zu wenig ausgereifte Geschäft an die Regierung zurückzuweisen.

hn, sda

Mit dem Wechsel der Stadt Moutier zum Kanton Jura auf Anfang 2026 muss der Kanton Bern auch seine dort angesiedelten Verwaltungsstellen anderweitig unterbringen.

In Tavannes ist in der ehemaligen Industrieliegenschaft von «Tavannes Machines» ein neues Verwaltungszentrum geplant. Das Gebäude soll für 11,5 Millionen Franken erworben und die Projektierung der nötigen Anpassungen an die Hand genommen werden.

Die Bau-, Energie- und Verkehrskommission (Bak) hält die Wahl der Liegenschaft für geeignet, wie sie in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt. Sie beantragt dem Grossen Rat, den Kredit anzunehmen.

Günstigere Variante prüfen

Vorbehalte hat die Kommission hingegen im Fall eines weiteren Projekts in diesem Zusammenhang. So sollen das Regionalgericht, die Staatsanwaltschaft, die Jugendanwaltschaft und die Kantonspolizei ebenfalls per Anfang 2026 an einem neuen Ort untergebracht werden. Geplant ist ein Neubau in Reconvilier.

Bis dieser Bau steht, sollen die beiden Verwaltungseinheiten Justiz und Polizei in verschiedenen Provisorien in Reconvilier und Loveresse untergebracht werden.

Die Bak hält den Zeitplan des Projekts für sehr eng. Aufgrund des frühen Planungsstandes sei auch schwer einzuschätzen, wie sich die Baukosten entwickelten, hält die Kommission fest. Sie verweist zudem darauf, dass es im Berner Jura seit geraumer Zeit viel leere Fläche in kantonseigenen Liegenschaften gibt.

Vor einem Neubau soll der Kanton eine Unterbringung in den kantonseigenen Liegenschaften prüfen. Aus diesem Grund beantragt die Bak dem Grossen Rat einen Marschhalt. Der Regierungsrat soll zuerst «eine kostengünstigere und flächeneffizientere Variante» prüfen. Namentlich sollte dabei auch das kantonseigene Gebäude in Bellelay in die Betrachtung einbezogen werden.

Ja zu Kredit für letzte Campus-Parzelle

Schliesslich stellt sich die Bak auch hinter einen Kredit von über 8 Millionen Franken für den Kauf einer Parzelle, um den Fachhochschulcampus in Biel zu bauen.

Der Besitzer dieser letzten für den Bau noch nötigen Parzelle hatte sich lange gegen das Projekt gewehrt – auch auf dem Rechtsweg. Nach langem Hin und Her einigte sich der Kanton mit ihm. Der vereinbarte Kaufpreis sei zu hoch, wurde daraufhin Kritik laut.

Die Bak unterstützt den Kredit, weil damit eine Zeitersparnis realisiert und mit dem Kompromiss Rechtssicherheit geschaffen werden könne. Ein Enteignungsverfahren hätte zu weiteren Verzögerungen geführt, hält die Bak fest.