Bauern Lanat-Chef warnt vor überstürztem Kurswechsel in der Agrarpolitik

SDA

3.10.2018 - 11:35

Der Chef des bernischen Amts für Landwirtschaft und Natur (Lanat), Christian Hofer, hat vor einem überstürztem Kurswechsel in der Agrarpolitik gewarnt. Die Ideen des Berner Bauernverbands seien zwar prüfenswert, müssten aber vertieft analysiert werden.

Das betonte Hofer am Mittwoch an einem Mediengespräch. Der Berner Bauernverband hatte tags zuvor in der SRF-Sendung "10 vor 10" radikale Änderungen in der Subventionspolitik vorgeschlagen: Mehr Wettbewerb, weniger Vorschriften und ein vereinfachtes System der Direktzahlungen. Dann könne man auch über den Grenzschutz diskutieren.

Es liege im ureigenen Interesse der Bauern, möglichst viel Wertschöpfung aus den eigenen Aktivitäten zu generieren, sagte Hofer dazu auf die Fragen von Medienschaffenden. Dass sich Bauern ein einfacheres System mit weniger administrativem Aufwand wünschten und weniger stark vom Staat abhängig sein möchten, sei ja nicht neu.

Allerdings müsse genau geprüft werden, was die Kursänderung gerade im Kanton Bern mit seinem grossen Berggebiet bewirken würde. Die Forderungen brächten einen massiven Einschnitt mit sich, eine überstürzte Umsetzung wäre daher gefährlich, sagte Hofer.

Applaus für die Vorschläge der Berner Bauern gab es in der TV-Sendung von der Denkfabrik Avenir Suisse. Nach ihren Angaben kostet das heutige Agrarsystem in der Schweiz jährlich 20 Milliarden Franken. "Neue, frische Ideen" seien willkommen.

Skeptisch zeigte sich Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands. Der Grenzschutz sei eine der wichtigsten agrarpolitischen Massnahmen. Kein anderer Kantonalverband stehe hinter den Ideen der Berner Bauern.

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