Langenthals Gemeinderat will dem Stimmvolk möglichst noch nächstes Jahr eine Rahmenkreditvorlage für die Zukunft des Eissports vorlegen. Damit will die Stadt zusätzliche Infrastrukturbeiträge an die Eishalle Schoren ermöglichen und das Geld für eine Testplanung für die im Gebiet Hard geplante neue Halle erhalten.
Der Gemeinderat hat sich zum Ziel gesetzt, die Volksabstimmung im November 2019 durchzuführen, wie Stadtpräsident Reto Müller am Donnerstag auf Anfrage sagte. Damit dieses terminliche Ziel erreicht werde, müsse aber alles optimal laufen, sagte er weiter. Müller ergänzte damit eine Mitteilung des Gemeinderats.
Die Stadtverwaltung erhält nun den Auftrag, die Kreditvorlage auszuarbeiten. Die Volksabstimmung soll einen Grundsatzentscheid zur Zukunft des Eissports im Oberaargauer Regionalzentrum herbeiführen. Die Testplanung allein kostet mehrere hunderttausend Franken. Eine neue Eishalle dürfte dann laut Müller etwa 45 Mio. Franken kosten.
Zusätzliche Infrastrukturbeiträge an die Eishalle Schoren braucht es, weil eine allfällige neue Eishalle erst in ein paar Jahren stehen würde und die Anlage in Gebiet Schoren in die Jahre gekommen ist. Langenthals Gemeinderat geht von einem Betrag im einstelligen Millionenbereich aus.
Der genaue Betrag hänge von den Auflagen ab, welche die Nationalliga für den Spielbetrieb in der Schoren-Eishalle mache, sagt Müller.
Teil eines Koordinationsplans
Die Rahmenkreditvorlage ist Teil eines Koordinationsplans, den Stadt Langenthal, Kunsteisbahn Langenthal AG und der Schlittschuhclub (SCL) Langenthal am Donnerstag vorstellten. Auf diesen Plan einigten sich die drei Akteure, nachdem eine extern geführte Mediation durchgeführt worden war. Im Herbst dieses Jahres hatte in verschiedenen Punkten Uneinigkeit geherrscht.
Der Koordinationsplan enthält vier Kernelemente. Der erste Punkt ist, dass die Schoren-Halle noch in den nächsten fünf bis acht Jahren Heimat des Langenthaler Eissports bleibt und die Halle Swiss-League-tauglich gehalten wird. Das ist die zweithöchste Schweizer Spielklasse.
Zweiter Punkt ist, dass die Testplanung für das Areal Hard durchgeführt wird. Dritter Punkt ist die erwähnte Rahmenkreditvorlage. Der vierter Punkt: Der SCL reicht der Stadt ein Gesuch zur Erhöhung der Beiträge an die Eismiete ein. Dies zugunsten des SCL-Nachwuchses.
Standortentscheid fiel im Januar
Im vergangenen Januar hatte der Langenthaler Gemeinderat entschieden, dass eine neue Eishalle im Gebiet Hard gebaut werden soll, auf stadteigenem Land. Er strebt ein sogenanntes Public-Private-Partnership-Projekt an, also ein Projekt in Zusammenarbeit mit Privaten.
Dem Entscheid voraus ging eine Studie zum besten Standort für Eishallen-Neubauten. Geprüft, aber verworfen wurde ein Umbau der Schoren-Halle. Im Schoren will die Landbesitzerin, die Burgergemeinde Schoren, den Baurechtsvertrag mit der Stadionbesitzerin Stadt nicht über 2031 hinaus verlängern.
Auch wäre bei einem Umbau eine Waldrodung nötig gewesen und fast alle Fachbeurteilungen fielen negativ aus.
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