StrafvollzugMann flüchtet aus Justizvollzugsanstalt Witzwil im Seeland
sr, sda
8.8.2022 - 15:32
Einem 41-jährigen Mann ist am Sonntag die Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Witzwil im Berner Seeland gelungen. Er verbüsste dort im offenen Vollzug eine Freiheitsstrafe wegen einer Übertretung des Betäubungsmittelgesetzes.
sr, sda
08.08.2022, 15:32
08.08.2022, 17:18
SDA
Vom Algerier geht laut einer Mitteilung der kantonalen Sicherheitsdirektion vom Montag keine Gefahr aus. Wie es ihm gelang, aus dem Gefängnis zu entkommen, wird untersucht.
Die Witzwil-Direktion geht davon aus, dass sich der schmächtige Mann durch die offene Verpflegungslücke in der Zellentür zwängen konnte. Das sagte Olivier Aebischer, Leiter Kommunikation der bernischen Sicherheitsdirektion, am Montag auf Anfrage. Diese Klappe stand offen, weil es heiss war und so mehr kühlere Luft in die Zellen gelangen sollte.
Als Sofortmassnahmen verstärkt die bernische Sicherheitsdirektion in den Berner Vollzugsanstalten die Präsenzkontrollen und unterzieht die technischen Sicherheitssysteme einer ausserordentlichen Prüfung.
Der Geflüchtete war laut der Mitteilung bereits verschiedentlich in Witzwil inhaftiert und musste, da er bis jetzt nicht ausgeschafft werden konnte, immer wieder in die Freiheit entlassen werden. Er befindet sich illegal in der Schweiz.
Die Anstalt Witzwil im Berner Seeland verfügt über 166 Plätze und stellt innerhalb des Strafvollzugskonkordats Nordwest- und Innerschweiz den offenen Vollzug an Männern sicher.
Zweite Flucht innert dreier Wochen
Die Flucht des Algeriers aus der Anstalt Witzwil ist der zweite derartige Vorfall im Kanton Bern innert rund drei Wochen: Mitte Juli zersägte ein 24-jähriger Spanier einen Gitterstab im Duschraum im dritten Stock des Regionalgefängnisses Bern. Er zwängte sich durch das Fenster, sprang drei Meter tief auf ein Vordach hinunter und entkam.
Das Sicherheitspersonal bemerkte den Ausbruch erst Stunden später, bei der Essensausgabe. Der Mann steckte wegen des Verdachts, Drogendelikte begangen zu haben, in Untersuchungshaft. Olivier Aebischer bestätigte am Montag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Berner Tamedia-Zeitungen von Ende Juli.
Wie Aebischer weiter sagte, gehen die am Montag bekanntgegebenen Sofortmassnahmen wie etwa die Verstärkung der Präsenzkontrollen auch auf diesen Ausbruch zurück: «Das hat einen Zusammenhang», so Aebischer.
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