Coronavirus – Bern Maskenpflicht bei fehlender Distanz an Gymnasien und Berufsschulen

SDA

7.8.2020 - 11:18

Händewaschen im Schulzimmer gilt nach wie vor. (Archivbild)
Händewaschen im Schulzimmer gilt nach wie vor. (Archivbild)
Source: Keystone/Alessandro della Valle

Im Kanton Bern startet am Montag das neue Schuljahr mit verschärften Hygienemassnahmen. An Gymnasien und Berufsschulen müssen Masken getragen werden, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.

Dies gab die Berner Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) am Freitag vor den Medien bekannt. An den Mittelschulen und in der Berufsbildung der Sekundarstufe II findet der Unterricht demnach mit «konstanter und kontrollierter Sitzordnung» im Klassenverband oder Lerngruppen statt.

im Schulalltag bedeutet dies, dass die Schülerinnen und Schüler im Innern des Schulhauses Masken tragen und diese nur abnehmen können, wenn sie in einer «festen Situation» 1,5 Meter Abstand einhalten könnten, erklärte Theo Ninck, Vorsteher des kantonalen Mittelschul- und Berufsbildungsamtes.

Alternativ können auch Trennwände installiert werden. Nebst den Hygienemassnahmen sollen zudem Unterrichtsbeginn und -schluss soweit möglich gestaffelt erfolgen. Empfohlen wird Jugendlichen und Lehrkräften zudem der Einsatz der Covid-App.

Der Kanton stellt den Schulen Masken zur Verfügung für diejenigen Lernenden, die ohne eigene Maske zum Unterricht erscheinen. Betroffen sind insgesamt rund 40'000 Schülerinnen und Schüler an Gymnasien und Berufsschulen.

Zweites von vier Szenarien

Diese Massnahmen entsprechen dem zweiten («Mittlere Einschränkungen») von vier Szenarien, das der Kanton Bern für die Berufsfachschulen und Mittelschulen erarbeitet hat. Szenario 1 («Leichte Einschränkungen») sieht die Maskenpflicht nur in speziellen Unterrichtseinheiten wie zum Beispiel in einem Labor vor.

Beim Szenario 3 («Grosse Einschränkungen») wäre der Ganzklassenunterricht nicht mehr möglich, und im Szenario 4 würde erneut auf Fernunterricht umgestellt. Die Schulen seien nun gefordert, «in eine neue Normalität» mit grosser Flexibilität zurückzukehren, sagte Ninck.

Die Erfahrungen zeigten, dass sich die Situation rasch ändern können. Ziel sei es, so lange wie möglich in Klassen zu unterrichten. Dafür brauche es aber eine «grosse Disziplin», um keine Klassen- oder gar Schulschliessungen zu riskieren.

An Volksschule wieder Klassenlager möglich

An den Volksschulen müssten die Hygienevorschriften auch im neuen Schuljahr strikt befolgt werden, sagte Erwin Sommer, Vorsteher des Amtes für Kindergarten, Volksschule und Beratung. Masken müssen wie bisher keine getragen werden. Der Abstand von 1,5 Metern sei aber nach Möglichkeit einzuhalten. Die Unterrichtsräume sollen regelmässig gelüftet werden.

Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen mit Krankheitssymptomen müssen zu Hause bleiben. Im Covid-Verdachtsfall sollen die Schulleitungen unverzüglich den zuständigen Schularzt und das Schulinspektorat informieren.

Klassenlager, Schulreisen und Exkursionen können mit einem Schutzkonzept wieder durchgeführt werden. Mit Präsenzlisten muss das Contact Tracing sichergestellt werden. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs während der Stosszeiten sei aber möglichst zu vermeiden.

An den 458 Schulen und Kindergärten im Kanton Bern beginnen am Montag rund 107'800 Kinder das neue Schuljahr. Das sind 1900 mehr als im Vorjahr (105'900). Angesichts steigender Geburtenzahlen rechnet der Kanton Bern auch in den nächsten Jahren mit zunehmenden Schülerzahlen.

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