Universität Bern Mäzen Hansjörg Wyss ermöglicht neues Forschungszentrum in Bern

SDA

13.12.2019 - 17:01

Der Rektor der Universität, Christoph Leumann, Mäzen Hansjörg Wyss und Regierungspräsident Christoph Ammann unterzeichnen den Vertrag zur Gründung eines Forschungszentrums an der Universität Bern.
Der Rektor der Universität, Christoph Leumann, Mäzen Hansjörg Wyss und Regierungspräsident Christoph Ammann unterzeichnen den Vertrag zur Gründung eines Forschungszentrums an der Universität Bern.
Source: Universität Bern

Mit der Wyss Academey for Nature entsteht an der Universität Bern ein Forschungs- und Umsetzungszentrum in Bereich Natur und Mensch. Am Freitag haben Mäzen und Unternehmer Hansjörg Wyss sowie Vertreter von Kanton und Universität den Vertrag unterzeichnet.

In den nächsten zehn Jahren fliessen insgesamt 200 Millionen Franken in das Forschungszentrum, wie Universität und Kanton Bern sowie die Stiftung des Mäzens, «The Wyss Foundation», am Freitag mitteilten.

Von der Wyss-Stiftung erhält das Forschungszentrum 100 Millionen Franken. Der Kanton und die Universität Bern steuern je 50 Millionen Franken bei.

An der Wyss Academy sind drei international renommierte Forschungseinrichtungen der Universität Bern beteiligt: das Centre for Development and Environment, das Oeschger-Zentrum für Klimaforschung und das Institut für Pflanzenwissenschaften.

Auf vier Kontinenten entwickeln Wissenschaftsteams gemeinsam mit Fachleuten aus der Praxis und Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Innovationen zum Schutz der Natur und ihrer Nachhaltigen Nutzung

Die Projekte sollen eine Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft, Naturschutz, Entwicklungszusammenarbeit und politischem Alltag ermöglichen. So sollen wissenschaftliche Erkenntnisse rasch zur Anwendung kommen und Wirkung entfalten, wie die Verantwortlichen in ihrer Mitteilung schreiben.

Die Wyss Academy wird als unabhängige Stiftung gegründet. Nach einer rund zweijährigen Aufbauphase soll 2022 der Vollbetrieb aufgenommen werden. Designierter Direktor ist Peter Messerli, Professor für Nachhaltige Entwicklung und Co-Vorsitzender des UNO-Weltnachhaltigkeitsberichts 2019.

Die geplante millionenschwere Zuwendung an die Universität Bern wurde vor etwas mehr als einem Jahr bekannt. Der an der US-Ostküste lebende Wyss erklärte, dass er mit seiner Stiftung eine Milliarde Dollar für den Umweltschutz spenden wolle.

Konkret wolle er lokale Bemühungen unterstützen – etwa für eine bessere Verwaltung von Parks und Schutzgebieten. Weiter kündigte Wyss auch an, die Forschung an der Universität Bern fördern, damit Wissenschaftler die effektivsten Erhaltungsmassnahmen ermitteln können.

Reich dank Firmenverkauf

Der in Bern geborene Bauingenieur und Manager Hansjörg Wyss ist mit der Orthopädiefirma Synthes reich geworden, die er an den US-Multi Johnson & Johnson verkaufte. Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» schätzte sein Vermögen auf sieben bis acht Milliarden Franken.

Wyss schenkte bisher unter anderem der ETH Zürich und der Universität Zürich 120 Millionen US-Dollar für ein gemeinsames Forschungszentrum.

Wyss ist in Bern schon anderweitig als Mäzen in Erscheinung getreten, so unter anderem für eine Abteilung für Gegenwartskunst am Berner Kunstmuseum.

Das Unterfangen, das seinen Anfang in den Nullerjahren hatte, erwies sich jedoch als zäh, und Wyss fühlte sich von seiner Heimatstadt brüskiert. Inzwischen steht beim Kunstmuseum ein Neubau im Fokus des Interesses. Wyss stellte dafür 20 Mio. Franken in Aussicht, stellte aber gewisse Bedingungen.

Dem Kultur- und Atelierhaus PROGR am Berner Waisenhausplatz spendet Wyss zwei Millionen Franken. Im PROGR, damals noch Schulhaus, drückte Hansjörg Wyss als Bub die Schulbank.

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