Schnee Mehrere Bahnen wegen Lawinengefahr im Berner Oberland geschlossen

SDA

22.1.2018 - 11:07

Auch im Berner Oberland hat es in den vergangenen Stunden kräftig geschneit. Verschiedene Skilifte und -bahnen sind wegen Lawinengefahr geschlossen. Wegen eines Erdrutschs ist seit Montagmorgen die Bahnstrecke von Lauterbrunnen nach Wengen hinauf unterbrochen.

Der autofreie Tourismusort ist damit derzeit von der Umwelt abgeschnitten. Der Rutsch sei nicht allzu gross, sagte Patrizia Bickel, Sprecherin der Jungfraubahnen am Montagmorgen auf Anfrage. Räumungsteams seien an der Arbeit. Die Bahnstrecke sollte im Verlauf des Tages wieder in Betrieb genommen werden können.

Wegen Lawinengefahr und starken Schneefalls ist die Bahn von Grindelwald und Wengen auf die Kleine Scheidegg und weiter aufs Jungfraujoch ebenfalls ausser Betrieb.

Auch Skifahrerinnen und Skifahrer müssen wegen der grossen Lawinengefahr mit Einschränkungen rechnen. Namentlich in höher gelegenen oder exponierteren Gebieten sind die Lifte und Bahnen vielerorts geschlossen. In manchen Teilen des Berner Oberlandes gilt die höchste Lawinenwarnstufe 5, in den meisten übrigen die Stufe 4.

Wegen Lawinengefahr gesperrt wurden zudem Kantonsstrassen im östlichen Berner Oberland, so etwa im Gadmertal zwischen Fuhren und Obermad oder am Brienzersee zwischen Niederried und Ebligen. Dort ist die Durchfahrt kontrolliert möglich. Im westlichen Berner Oberland ist die Strecke zwischen Gsteig und Les Diablerets betroffen.

Die Bevölkerung in den Oberländer Bergtälern ist sich solche Strassensperrungen gewohnt. Sie kommen fast jeden Winter vor.

Viel Wasser

In den unteren Regionen hat es am Montagmorgen nicht geschneit, sondern geregnet. Die Pegel der Seen sind daher im Anstieg begriffen. Die Wasserstände liegen aber überall noch deutlich unter der Hochwassergrenze.

Bei der Berner Kantonspolizei gingen seit Sonntagabend an die 20 Meldungen zu überlaufenen Bächen, Wassereinbrüchen in Kellern und Garagen oder umgestürzten Bäumen ein, wie Regina Aeberli, Sprecherin der Berner Kantonspolizei, auf Anfrage sagte.

Zwischen Unterseen und Beatenberg war am Montagmorgen die Strasse wegen eines Erdrutschs gesperrt. Auch dort waren Räumungsteams im Einsatz.

Im Verlauf des Montags erwarten die Meteorologen weitere Niederschläge, die die Schneedecke im Oberland bis auf etwa 2000 Meter hinauf durchnässen werden. Dies könnte zu weiteren Rutschungen, Murgängen und Überschwemmungen führen. Zu diesem Schluss kommt das kantonale Amt für Landwirtschaft und Natur in einer Lagebeurteilung vom Montagmorgen.

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