Stephan Lack heisst aller Voraussicht nach der neue Präsident der FDP des Kantons Bern. Die Parteileitung und die von ihr eingesetzte Findungskommission schlagen den Muriger Gemeinderat einstimmig zur Wahl an der Delegiertenversammlung vom 19. August in Biel vor.
Wie die FDP des Kantons Bern am Freitag mitteilte, ist Stephan Lack 57-jährig und gehört dem Gemeinderat der Berner Agglomerationsgemeinde Muri seit 2013 an. Dort steht er nebenamtlich dem Ressort Bildung vor. Seit Mitte 2019 präsidiert Lack die FDP-Kreispartei Mittelland-Nord.
Lack ist Ökonom und Politikwissenschaftler und arbeitet derzeit für eine Uhrenfirma als Management-Berater und Projektleiter. Bis Ende 2017 war er Inhaber und Geschäftsführer einer anderen Uhrenfirma. Zuvor war er für weitere Unternehmen tätig, auch in Asien. Der ehemalige Kommandant einer Panzergrenadier-Kompanie ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
Noch bis Mitte August ist Pierre-Yves Grivel Präsident der FDP des Kantons Bern. Er gab Ende Februar seine Demission bekannt. Zur Bestimmung von Grivels Nachfolger setzte die Partei eine Findungskommission ein.
Wie der Sprecher der Findungskommission, der Berner FDP-Grossrat Adrian Haas, am Freitag auf Anfrage sagte, könnten sich prinzipiell bis zur Delegiertenversammlung vom 19. August noch Konkurrentinnen oder Konkurrenten von Lack bei der Parteileitung melden.
Auch Matyassy war nicht Grossrat
Stephan Lack ist bisher in der bernischen Politik ein unbeschriebenes Blatt – beispielsweise ist er nicht Grossrat. Darauf angesprochen sagt Haas, Lack wäre nicht der erste Präsident der FDP Kanton Bern in einer solchen Position. Auch Johannes Matyassy sei nicht Grossrat gewesen.
Matyassy – heute Chef der Konsularischen Direktion im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA – leitete die bernische FDP von 2004 bis 2010. Klar sei, dass Lack an den Sitzungen der FDP-Fraktion des bernischen Grossen Rats teilnehmen werde, sagt Haas weiter. Als Präsident einer Kreispartei sei Lack auch nicht weit weg von der Kantonspolitik.
Lack selber sagt auf Anfrage, er werde dort sein, wo es ihn brauche. Das Kreispräsidium werde er abgeben. Auf die Frage nach seiner Motivation sagt der Muriger, er setze sich als Unternehmer und Geschäftsführer seit 25 Jahren für Berner Unternehmen im In- und Ausland ein. Er kenne deshalb die Bedürfnisse der Unternehmen bestens.
Die FDP habe die Kompetenz, gute Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen. «Dafür will ich meinen Beitrag leisten.» Eine stärkere Berner FDP brauche es auch, damit sich diese noch stärker für den Bildungsstandort Bern einsetzen könne.
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