Unwetter Neue Unwetter suchen Kanton Bern heim – Autofahrerin getötet

zc, sda

29.6.2021 - 16:50

Aufräumarbeiten nach einem Unwetter am Sonntag im Neuenburgischen. Auch im Kanton Bern haben die Einsatzkräfte dieser Tage viel zu tun.
Aufräumarbeiten nach einem Unwetter am Sonntag im Neuenburgischen. Auch im Kanton Bern haben die Einsatzkräfte dieser Tage viel zu tun.
Keystone

Der Kanton Bern ist am Montag und Dienstag von neuen Unwettern heimgesucht worden. Mehr als 450 Meldungen gingen bei der Polizei ein. In Meikirch wurde eine Autofahrerin am Montagabend durch einen umgestürzten Baum tödlich verletzt.

zc, sda

Der genaue Unfallhergang ist noch nicht bekannt. Die Kantonspolizei erliess einen Zeugenaufruf.

Die Meldung hatte sie am Montag kurz nach 17 Uhr erhalten. Nach ersten Erkenntnissen war das Auto von Ortschwaben herkommend auf der Bernstrasse in Richtung Meikirch unterwegs. Bei einem Waldstück wurde das Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen.

Die Autolenkerin wurde im Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Die Rettungskräfte konnten vor Ort nur noch den Tod der Frau feststellen.

Laut Polizei bestehen konkrete Hinweise auf die Identität der Verstorbenen. Die formelle Identifikation steht aber noch aus.

Im Einsatz standen nebst der Kantonspolizei ein Ambulanzteam, die Berufsfeuerwehr von Schutz und Rettung Bern, die Feuerwehr Wohlensee Nord sowie das Care Team des Kantons Bern. Die Bernstrasse musste während den Unfallarbeiten für mehrere Stunden gesperrt werden.

Lange Nacht für Einsatzkräfte

Die Unwetter vom Montagabend bescherten den Einsatzkräften im Kanton Bern eine lange Nacht. Hausdächer wurden beschädigt, Wasser drang in Häuser ein. Mehrere Strassen mussten wegen umgestürzten Bäumen gesperrt werden, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte. Zahlreiche Feuerwehren rückten aus.

Im Lauf der Nacht gingen rund 100 Meldungen ein. Bereits am frühen Montagabend hatte die Polizei nach heftigen Gewittern und Starkregen mehr als 300 Unwettermeldungen erhalten. Hagelzüge richteten namentlich im Seeland sowie zwischen Bern und Thun erhebliche Schäden an Pflanzen und Bäumen an.

Informatikproblem

Erschwert wurden die Arbeiten zeitweise durch ein Informatikproblem auf den Einsatzzentralen. Die Systeme mussten neu gestartet werden.

Die Redundanz zwischen den Einsatzzentralen Bern und Biel habe funktioniert, schreibt die Polizei. Allerdings konnten die Mitarbeitenden der Einsatzzentralen aufgrund der hohen Anzahl Telefonate nicht jeden Anruf umgehend entgegennehmen. Nicht betroffen waren die Notrufe zu den Rettungsdiensten.

Baum in Bern auf der Strasse

Ein weiteres Gewitter mit Hagel und Sturm zog am Dienstag kurz vor Mittag über den Kanton Bern hinweg. Rund 50 Meldungen gingen bei der Polizei ein; sie betrafen vor allem die Region Bern, das Seeland und den Berner Jura.

Beim Kocherpark in Bern stürzte ein Baum auf die Strasse. Verletzt wurde niemand. Mehrere Tramlinien und eine Buslinie waren aber vorübergehend unterbrochen. Auch der Privatverkehr konnte erst am Nachmittag wieder zirkulieren.

Wieder Wasser in Thurnen

In der Gürbetaler Gemeinde Thurnen mussten am Montagabend die Haushalte von rund 1800 Einwohnern zeitweise von der Trinkwasserversorgung getrennt werden. Zuvor war an der Haupt-Trinkwasserleitung ein grosses Leck entdeckt worden.

Das Problem trat kurz nach Ende eines starken Gewitters auf. Am Dienstagmorgen konnten die Behörden Entwarnung geben.