Regionalkonferenzen Neuer Anlauf für eine Regionalkonferenz im Raum Thun

Die Stadt Thun unterstützt die Gründung einer Regionalkonferenz. Als Perimeter schlägt sie den heutigen Verwaltungskreis Thun vor.

Heute betreffen viele Fragen nicht mehr nur eine einzelne Gemeinde, sondern mehrere Gemeinden, ja ganze Regionen. So kann sich zum Beispiel die Siedlungsentwicklung einer Gemeinde auf den Verkehr in der Region auswirken.

Im Kanton Bern können sich deshalb mehrere Gemeinden zu einer Regionalkonferenz zusammenschliessen, um gemeinsam gemeindeübergreifende Fragen zu diskutieren und Entscheide zu treffen. Als öffentlich-rechtliche Körperschaften sollen sie es den beteiligten Gemeinden ermöglichen, in wichtigen regionalen Fragen rasch, verbindlich und gemeinsam zu entscheiden.

Die Bildung einer Regionalkonferenz ist freiwillig. Aktuell gibt es im Kanton deren drei: Bern-Mittelland, Oberland-Ost und Emmental. Zahlreiche Gemeinden arbeiten hingegen nach wie vor in sogenannten Planungsregionen zusammen.

Im Raum Thun ist der «Entwicklungsraum Thun» (ERT) tätig. Er führt derzeit bei seinen Mitgliedern eine Umfrage zur Bildung einer Regionalkonferenz durch. Die Umfrage läuft bis am 15. September 2020.

Die Stadt Thun unterstützt die Gründung einer solchen Regionalkonferenz, wie sie am Freitag mitteilte. Als Perimeter soll der heutige Verwaltungskreis Thun mit seinen 31 Gemeinden mit insgesamt über 107'000 Einwohnerinnen und Einwohnern dienen.

Für den Fall, dass diese Variante keine Mehrheit finden sollte, unterstützt der Thuner Gemeinderat eine Regionalkonferenz mit dem Perimeter des ERT.

Im Juni 2010 wurde die Einführung einer Regionalkonferenz Thun Oberland-West in einer regionalen Volksabstimmung knapp abgelehnt. Die Vorlage scheiterte damals am notwendigen Mehr der Gemeinden. Im Verwaltungskreis Thun wäre die Regionalkonferenz damals deutlich angenommen worden.

Anfang 2015 stimmte eine deutliche Mehrheit der ERT-Gemeinden einem Gesuch an den Regierungsrat für die Durchführung einer regionalen Volksabstimmung über die Einführung einer Regionalkonferenz in den Perimetern ERT beziehungsweise Verwaltungskreis Thun zu. Das Vorhaben scheiterte damals, weil der Regierungsrat zuerst die Ergebnisse einer Evaluation abwarten wollte.

Für den Thuner Gemeinderat ist nun der Zeitpunkt gekommen, erneut einen Anlauf für die Schaffung einer Regionalkonferenz zu nehmen, wie er in der Mitteilung weiter schreibt.