Umwelt Neuer Berner Stadtrundgang erläutert die Uno-Nachhaltigkeitsziele

sr, sda

16.11.2021 - 13:32

Eva Schmassmann von der Organisation "Plattform Agenda 2030" erklärt vor der "Äss-Bar" und dem "Gmüesgarte" (im Hintergrund) mit einem Würfel in der Hand, was diese zwei Läden mit den Sustainable Development Goals zu tun haben.
Eva Schmassmann von der Organisation "Plattform Agenda 2030" erklärt vor der "Äss-Bar" und dem "Gmüesgarte" (im Hintergrund) mit einem Würfel in der Hand, was diese zwei Läden mit den Sustainable Development Goals zu tun haben.
Keystone

«SDG-Walk»: So heisst ein neuer Berner Stadtrundgang, der am Dienstag in Bern vorgestellt worden ist. SDG bedeutet Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung) und meint die 17 Ziele der Uno-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

Keystone-SDA, sr, sda

Die Plattform Agenda 2030 und die Gesellschaft Schweiz-Uno sind zum Schluss gekommen, dass diese Ziele, welche der Welt Frieden und eine nachhaltige Entwicklung bringen sollen, noch viel zu wenig bekannt sind. Auch sagen sie, das Jahr 2030 nähere sich in grossen Schritten. Deshalb schufen sie den neuen Stadtrundgang.

Dieser beginnt auf dem Bahnhofplatz und führt auf einer Länge von vier Kilometern zu fünfzehn Stationen in der Berner Altstadt. Laut den Initiantinnen und Initianten ist er der erste dieser Art in der Schweiz.

Bei den Stationen gibt es keine Hinweisschilder oder Ähnliches. Alle Informationen finden sich auf der eigens für den Weg geschaffenen Internetseite. Wer will, kann sich diese Infos dank einer «Audiotour» auch vorlesen lassen. Den Weg real zu begehen, sei nicht unbedingt nötig, hiess es bei der Präsentation.

Im Jahr 2015 einigte sich die Staatengemeinschaft im Rahmen der Uno auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

Äss-Bar, Bundesplatz, Progr. . .

Bei der Präsentation des neuen Rundgangs führte Eva Schmassmann vom der Plattform Agenda 2020 Medienschaffende und Gäste zuerst zur «Äss-Bar» und zum «Gmüesgarte» an der Berner Marktgasse. Die «Äss-Bar» verkauft Backwaren, die bereits ein Tag alt sind, aber noch einwandfrei. Im «Gmüesgarte» wird Gemüse verkauft, das beispielsweise zu krumm ist für normale Läden.

An diesem Standort des Rundgangs gehe es um das SDG Nummer 12, sagte Schmassmann: «Nachhaltiger Konsum bedeutet, dass wir keine Lebensmittel verschwenden». Gegen diese Verschwendung vorzugehen, sei sehr wirksam im Kampf gegen den Klimawandel, sagte Schmassmann weiter: Die Produktions- und Transportprozesse für die Ernährung seien für 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

An allen weiteren Stationen des Rundgangs wird erklärt, wie dort tätige Menschen oder Organisationen etwas zum Erreichen der Uno-Agenda beitragen und um welche Ziele es geht. Zu den Stationen gehört auch der Bundesplatz. Dort erfährt man unter anderem, dass das Bundeshaus mit Fernwärme geheizt wird.

Bei der Kornhausbibliothek heisst es, solche Leihbüchereien seien wegen ihres Grundgedankens des Teilens «wahre Champions in Sachen Nachhaltigkeit». Endstation ist das Atelier- und Begegnungshaus Progr am Waisenhausplatz.

Berner Altstadt «gelebte Nachhaltigkeit»

Verschiedene Institutionen unterstützten die Initiantinnen und Initianten bei der Verwirklichung des Wegs, so etwa die Stadt Bern und die Wyss Academy for Nature. Bei der Konzeption des Rundgangs half das Team von «StattLand», das in Bern mehrere Stadtrundgänge anbietet.

Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried sagte bei der Präsentation vor den Medien, die Berner Altstadt sei «gelebte Nachhaltigkeit». Seit 800 Jahren lebe und entwickle sie sich weiter. Er erwähnte auch, dass die Stadt Bern im August eine Rahmenstrategie Nachhaltige Entwicklung verabschiedet hat, welche auf den Nachhaltigkeitszielen der Uno-Agenda 2030 basiert.

http://www.sdg-walk.ch