Langzeitpflege Pflegeinstitut in Steffisburg wird Asyl- und Integrationszentrum

sifr, sda

18.8.2022 - 20:22

Die Esther Schüpbach Stiftung hat ihren Standort in Steffisburg und damit 33 Pflegeplätze aufgegeben. Die Liegenschaft wird an den Verein Asyl Berner Oberland und das Amt für Integration und Soziales vermietet. (Symbolbild)
Die Esther Schüpbach Stiftung hat ihren Standort in Steffisburg und damit 33 Pflegeplätze aufgegeben. Die Liegenschaft wird an den Verein Asyl Berner Oberland und das Amt für Integration und Soziales vermietet. (Symbolbild)
Keystone

Die Esther Schüpbach Stiftung hat ihren Standort «untere Mühle» und damit 33 Pflegeplätze in Steffisburg aufgegeben. Die Liegenschaft wird an den Verein Asyl Berner Oberland und das Amt für Integration und Soziales vermietet. Der Gemeinderat ist damit nicht einverstanden.

18.8.2022 - 20:22

Die 33 Pflegeplätze sollen «dereinst» in den Neubau am Kirchbühl integriert werden, schrieb die Esther Schüpbach Stiftung und Solina in einer Mitteilung am Donnerstagabend. Im Bereich der Gastronomie werde Mitarbeitenden gekündigt. Betroffene Mitarbeitende, die in der Hauswirtschaft oder Pflege beschäftigt sind, sollen laut Mitteilung ein adäquates Stellenangebot an einem anderen Standort erhalten.

Die Stiftung werde prioritär versuchen, für die Bewohnerinnen und Bewohner einen Platz am Standort Kirchbühl, Ziegelei oder in der Solina Spiez zu finden.

Bei der Fusion der Esther Schüpbach Stiftung und Solina im Frühling wurde angekündigt, dass keine Pflege- und Arbeitsplätze gestrichen würden. Während der Pandemie sei die Auslastung am Standort unter 70 Prozent gesunken, wobei die kantonalen Beiträge zur Deckung der Infrastrukturkosten auf 95 Prozent ausgelegt seien, hiess es weiter.

Zwar sei die Nachfrage nach Pflegeplätzen fast wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie, die Situation am Arbeitsmarkt habe sich aber zugespitzt, begründete die Stiftung den Entscheid. Wenn Stellen längere Zeit unbesetzt wären, müsse man einen Aufnahmestopp verfügen, damit das Pflegepersonal nicht ausbrenne, wurde Stiftungspräsident Claudio Ciabuschi zitiert. Der Betrieb soll bis spätestens Ende November am Standort «untere Mühle» weiterlaufen.

Vorbereitung auf mehr Geflüchtete

Künftig wird die Liegenschaft von Asyl Berner Oberland genutzt. Die neue Betreiberin und der Kanton haben sich laut Mitteilung im Juli darüber geeinigt.

Der Kanton Bern erwartet bis Jahresende weitere rund 4000 Geflüchtete aus der Ukraine, wie die Gesundheits-, Sozial und Integrationsdirektion in einer Mitteilung zu den Nutzungsplänen schrieb. Auch die Anzahl Geflüchtete aus anderen Ländern würde stetig steigen. Das Zentrum soll ab Anfang 2023 schrittweise in Betrieb genommen werden.

Der Gemeinderat von Steffisburg ist damit nicht einverstanden. Er sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden, schrieb er in einer Mitteilung. Die Liegenschaft erachtet er für die Unterbringung von bis zu 164 Menschen als nicht geeignet. Der Gemeinderat habe sich deshalb an den zuständigen Regierungsrat gewendet.

sifr, sda