Psychische Erkrankungen Psychiatrie baut Krisenintervention für Kinder und Jugendliche aus

hn, sda

6.5.2021 - 11:21

Die Berner Psychiatrie baut die Krisenintervention bei Kindern und Jugendlichen aus. (Themenbild)
Die Berner Psychiatrie baut die Krisenintervention bei Kindern und Jugendlichen aus. (Themenbild)
Keystone

Die universitären Psychiatrischen Dienste des Kantons Bern (UPD) stocken die Krisenintervention für Kinder und Jugendlich kräftig auf. Rund 15 bis 20 Stellen sind vorgesehen, um den anhaltend grossen und durch die Coronapandemie nochmals stark ansteigenden Bedarf zu decken.

6.5.2021 - 11:21

Vier Teams aus Ärzten, Psychologen und Sozialpädagogen kommen an den bestehenden Ambulatorien in Bern, Burgdorf, Biel und Spiez künftig zum Einsatz, wie die Institution am Donnerstag mitteilte. Der Kanton unterstützt das Vorhaben mit einer Sonderfinanzierung.

Aktuell kann der Bedarf an kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlungen, vor allem bei akuten Krisen mit komplexer Symptomatik, in der gesamten Schweiz kaum gedeckt werden. Dies gilt auch für den Kanton Bern.

Die Inanspruchnahme psychiatrischer Hilfsangebote durch Kinder und Jugendliche hat laut UPD während der Corona-Pandemie zudem signifikant zugenommen. Im Notfallzentrum der Klinik kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Situationen mit einer Belegung von 200 Prozent der eigentlichen Kapazität.

Eine jüngst publizierte Studie der Universität Basel zeigt, dass während der Pandemie insbesondere bei Personen im Alter von 14 bis 24 Jahren eine massive Zunahme von schweren depressiven Symptomen festzustellen ist.

Für schwere Fälle mit komlexen Symptomen

Die ambulante Krisenintervention richtet sich an Kinder und Jugendliche mit allen Arten von schweren und akuten psychischen Symptomen. Diese können Selbstverletzung und Suizidalität, psychotische oder depressive Symptome, schwere Ängste oder Zwänge oder impulsive und aggressive Verhaltensstörungen umfassen, wie die UPD weiter schreibt.

Die Teams der Krisenintervention arbeiten mit ambulanten und aufsuchenden Interventionen sowie mit Telemedizin. In der Regel sind pro Patient drei Konsultationen pro Woche über einen Zeitraum von drei Monaten vorgesehen. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten in ein «Regelsetting» der Klinik zu überführen oder an einen Arzt oder Therapeuten weiterzuvermitteln.

Mit den vier Teams in Bern, Biel, Spiez und Burgdorf sollen jährlich bis zu 300 Patientinnen und Patienten behandelt werden könnten.

hn, sda