JustizvollzugRegine Schneeberger wird erste Direktorin auf dem Thorberg
zc, sda
14.7.2022 - 10:13
Regine Schneeberger wird Direktorin der Justizvollzugsanstalt Thorberg. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze der geschlossenen Männeranstalt, wie die bernische Sicherheitsdirektion am Donnerstag mitteilte.
Keystone-SDA, zc, sda
14.07.2022, 10:13
SDA
Der Thorberg ist eine Justizvollzugsanstalt innerhalb des elf Kantone umfassenden Strafvollzugskonkordats der Nordwest- und Innerschweiz. Sie kümmert sich um den geschlossenen Vollzug von über 170 eingewiesenen Männern.
Schneeberger ist seit September 2020 stellvertretende Thorberg-Direktorin. Sie habe sich im Auswahlverfahren auch dank ihrer profunden Erfahrung im Justizvollzug durchgesetzt, teilte die Sicherheitsdirektion mit. Regine Schneeberger folgt per 1. Oktober auf Hans-Rudolf Schwarz, der in Pension geht.
Vor ihrer Zeit auf dem Thorberg war Regine Schneeberger während drei Jahren Co-Leiterin des Bereichs Bildung am Schweizerischen Kompetenzzentrum für den Justizvollzug (SKJV) in Freiburg. Von 2011 bis 2015 führte sie ebenfalls in einer Co-Leitung den Bereich Risikovollzug im bernischen Amt für Justizvollzug.
Vor der Übernahme von Führungsfunktionen im Justizvollzug und in diversen Bildungsinstitutionen war sie bereits in der Justizvollzugsanstalt Hindelbank tätig: Von 1989 bis 1993 arbeitete sie studienbegleitend als Betreuerin für eingewiesene Frauen.
Neuausrichtung weiterführen
Regine Schneeberger ist 56 Jahre alt, verheiratet und Mutter zweier Kinder. Auf dem Thorberg soll sie die laufenden Arbeiten zur Neuausrichtung der Anstalt weiterführen.
Diese stehen unter dem Motto «Justizvollzug nach Mass». Mit der Neuausrichtung soll auf die individuellen Ressourcen der Gefangenen eingegangen werden. Die Verantwortlichen möchten so die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wiedereingliederung verbessern.
Der jetzige Thorberg-Direktor Hans-Rudolf Schwarz ist seit Herbst 2019 im Amt. Er hatte das Amt damals von Thomas Egger übernommen und sich über das ordentliche Pensionsalter hinaus zur Verfügung gestellt, um den Thorberg neu zu positionieren.
Egger hatte den Thorberg aus eigener Initative verlassen. Zuvor war bekannt geworden, dass die Arbeitszufriedenheit beim Personal gesunken war.
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