Wahlen Stadt BielRotgrün in Biel auf dem Prüfstand – Frauenmehrheit in Sicht
SDA
16.9.2020 - 09:12
Die Bieler Gemeindewahlen vom 27. September versprechen viel Spannung. In der Stadtregierung steht die rot-grüne Mehrheit auf dem Prüfstand. Auch ist offen, ob die französischsprachige Bevölkerung künftig noch in der Exekutive vertreten sein wird.
Im fünfköpfigen Gemeinderat sitzen heute zwei Sozialdemokraten, eine Grüne, eine Freisinnige und ein SVP-Mann. Die Wiederwahl von Stadtpräsident Erich Fehr (SP) und von Gemeinderat Beat Feurer (SVP) scheint unbestritten. Weniger klar ist das im Fall von Silvia Steidle (PRR, das französischsprachige Pendant zur FDP).
Beobachter halten es für möglich, dass Steidle von der Grünliberalen Sandra Gurtner-Oesch verdrängt wird. Diese tritt auf einer Mitte-Liste von GLP, BDP, EVP und CVP an. Schafft sie den Einzug in die Stadtregierung, dürfte die FDP oder aber das rotgrüne Lager die Zeche zahlen.
SP und Grüne wollen mit vereinten Kräften ihre Mehrheit verteidigen. Einfach ist das nicht, weil mit Cédric Némitz (PSR) und Barbara Schwickert (Grüne) gleich zwei Gemeinderatsmitglieder ersetzt werden müssen. Zur Auswahl stellt Rotgrün zwei Sozialdemokratinnen und zwei grüne Frauen.
Dass die Bieler Stadtregierung künftig eine Frauenmehrheit aufweisen dürfte, liegt also auf der Hand. Offen ist hingegen, ob die französischsprachigen Bielerinnen und Bieler künftig noch in der Exekutive vertreten sind. Sie machen 43 Prozent der städtischen Bevölkerung aus.
Fehr vor dritter Amtszeit
Das Stadtpräsidium wird ebenfalls in einer Kampfwahl vergeben, wobei Amtsinhaber Erich Fehr klar favorisiert ist. Durchsetzen muss er sich auf dem Weg zur dritten Amtszeit gegen Feurer (SVP), Gurtner-Oesch (GLP) sowie Titus Sprenger von der Bürgerbewegung Passerelle.
Um einen Sitz im 60-köpfigen Stadtrat bewerben sich 364 Frauen und Männer. Zurzeit hält das rotgrüne Lager 30 Sitze. Die Mitte-Parteien und das rechte Lager bringen es zusammen auf ebenso viele Mandate.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die Stadt die Stimmberechtigten aufgerufen, schriftlich abzustimmen. Es wird dieses Jahr auch keine öffentliche Verkündung der Resultate geben.
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