Bern
Die SBB-Anlagen in Biel werden als mögliche BLS-Werkstatt geprüft. Sie könnten eine Alternative zum umstrittenen BLS-Projekt Chliforst bieten. Die Abklärungen dauern voraussichtlich ein halbes Jahr.
Unabhängig von der Fernverkehrs-Konzessionsvergabe und weiteren Nebenbedingungen seien die Arbeiten zur Überprüfung der SBB-Anlagen in Biel als mögliche Werkstatt-Standorte für die BLS aufgenommen worden, teilte die Begleitgruppe "Werkstätten" am Montag mit. Dabei würden die gleichen Kriterien angewendet, wie schon bei den übrigen möglichen Werkstatt-Standorten.
Die Begleitgruppe hatte im Auftrag der BLS schon 42 Standorte geprüft und nun auf Wunsch des Regierungsrats des Kantons Bern ihre Arbeit wieder aufgenommen. Da die Begleitgruppe nun intensiv mit den Bahnen SBB und BLS zusammenarbeite, habe sie ihren Namen von "Werkstätte BLS" auf "Werkstätten" umbenannt, so die Begleitgruppe.
Gemäss Begleitgruppe hat sie das Vorgehen zur Prüfung in enger Zusammenarbeit mit mit SBB und BLS vereinbart. Ziel beider Bahnen sei, durch optimale Nutzung der Anlagen bei der Instandhaltung die entsprechenden Investitionen zu senken oder gar zu vermeiden und die Betriebskosten zu optimieren.
Die Prüfung des SBB-Standorts in Biel hat die SBB im Verlauf des Streits um Fernverkehrskonzessionen mit der BLS vorgeschlagen. Das Angebot der SBB basiert laut Angaben der Berner Regierung von Ende August auf einem engeren Rollmaterialeinsatz zwischen BLS und SBB.
Nach erfolgter Prüfung wird die Begleitgruppe eine Empfehlung für beide Bahnen abgeben. Ob auf die geplante Werkstatt im Chliforst verzichtet werden kann, könne heute aber noch nicht beantwortet werden, schreibt die Begleitgruppe in der Mitteilung.
Gegen den von der BLS ins Auge gefasste bisherigen Standort im Gebiet Chliforst westlich der Stadt Bern hat sich starker Widerstand geregt. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) legte in einem Ende September veröffentlichten Gutachten dar, dass die geplante Werkstätte die dortige Landschaft schwer beeinträchtigen würde.
Die Werkstätte im Chliforst würde eine Fläche von 21 Fussballfeldern beanspruchen. Schon im Frühling 2015, als die BLS noch etwas weiter östlich die Werkstätte bauen wollte, forderte die SL eine Werkstätten-Kooperation BLS-SBB in Biel.
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