Bergbahnen Schilthornbahn kann neu gebaut werden – Baubewilligung erteilt

sr, sda

23.9.2021 - 15:32

Solche Kabinen befördern in wenigen Jahren die Passagiere aufs Schilthorn.
Solche Kabinen befördern in wenigen Jahren die Passagiere aufs Schilthorn.
Keystone

Die Schilthornbahn kann für 90 Millionen Franken neu gebaut werden. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat dem Projekt «Schilthornbahn 20XX» die Plangenehmigung erteilt, wie es am Donnerstag mitteilte.

23.9.2021 - 15:32

Die Genehmigung gilt für alle drei Abschnitte Stechelberg-Mürren, Mürren-Birg und Birg-Schilthorn. Das BAV hat für diese drei Abschnitte auch die Konzession erteilt. Bereits im vergangenen Jahr waren alle vier Einsprachen erledigt worden. Es kam zu einvernehmlichen Lösungen.

Schilthornbahn-Direktor Christoph Egger sagte am Donnerstag auf Anfrage, mit einem Start der Bauarbeiten sei im kommenden Frühling zu rechnen. In drei bis vier Jahren sei die Bahn neu gebaut. Noch müsse aber der Verwaltungsrat im Dezember das Bauprogramm genehmigen.

Zur Finanzierung des Vorhabens hat das Unternehmen eine Aktienkapitalerhöhung vorgenommen. Es bezahlt die Kosten laut Egger mit Fremd- und Eigenmitteln.

Von der Coronapandemie wird das Projekt laut Egger nicht in Frage gestellt. Die zuletzt stark zunehmende Nachfrage habe es gestärkt. Vorstellbar sei aber, dass der Verwaltungsrat allenfalls das Bauprogramm zeitlich etwas ausdehne. Noch kann gegen die Plangenehmigungsverfügung beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht werden.

Nur noch drei statt vier Sektionen

Die Schilthornbahn will die bestehende Luftseilbahn durch eine neue ersetzen, die die Talstation in Stechelberg in möglichst gerader Linie mit dem Schilthorn verbindet. Die neue Luftseilbahn wird nicht mehr vier, sondern nur noch drei Sektionen aufweisen, nämlich jene von Stechelberg nach Mürren, von Mürren nach Birg und von Birg aufs Schilthorn.

Deshalb musste ein neuer Seilbahnkorridor definiert werden, welchen der Kanton Bern im März dieses Jahres genehmigte. Der bisherige Halt in Gimmelwald entfällt. Das Bergdorf soll weiterhin mit der bisherigen Bahn erschlossen werden.

Mit dem Neubau kann die Schilthornbahn ihre Kapazität von 400 auf 800 Gäste pro Stunde verdoppeln. Die Reisezeit vom Tal zum Gipfel sinkt – Umsteigen inbegriffen – auf unter eine halbe Stunde. Das Schilthorn wird an 365 Tagen pro Jahr zugänglich.

Laut Egger handelt es sich seilbahntechnisch gesehen um einen kompletten Neubau. Nur im Bereich der Seilbahn Stechelberg-Gimmelwald-Mürren blieben die Stationen bestehen. Auch das Gipfelrestaurant «Piz Gloria» bleibt.

Neue Kabinen

Die Kabinen werden ersetzt, wie der Internetseite der Schilthornbahn zu entnehmen ist. Oberhalb von Mürren werden sogenannte Funifor-Seilbahnen die Stationen Birg und Schilthorn erschliessen. Das Funiforsystem verfügt laut dem Unternehmen über eine hohe Windstabilität und ermöglicht einen kompakten Stationsbau.

Für die neuen Stationsgebäude erarbeitete die Schilthornbahn laut eigenen Angaben gemeinsam mit dem Bundesamt für Kultur, der kantonalen Denkmalpflege sowie dem Berner Heimatschutz ein einheitliches Architekturkonzept.

sr, sda