Auf dem Gelände um das Neue Schloss Bümpliz ist eine gewisse Radium-Belastung nachgewiesen worden. Sie stellt laut den Behörden aber keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung dar. Trotzdem wird eine langfristige Sanierung des Parks geprüft.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hatte das Gelände um das Neue Schloss Bümpliz im Rahmen des Aktionsplans Radium 2015-2022 untersucht. Grund für die neuen Messungen waren strengere Strahlenschutzvorschriften.
Die Resultate weisen auf eine Radiumbelastung in gewissen Zonen des Aussenbereichs hin, teilte die Stadt Bern am Dienstag mit. Belastet ist demnach hauptsächlich der Boden unter der Rasenschicht im nördlichen und westlichen Schloss-Bereich. In geringem Mass auch betroffen ist der Rosengarten und das angeschlossene Waldstück am Rand des Stadtbachs.
Keine Radiumbelastung wurde hingegen in der unmittelbaren Umgebung des Stöcklis gemessen, das derzeit von einer Spielgruppe genutzt wird. In den Innenräumen wurden Radium-Spuren einzig im Keller des Schlosses gefunden, was aufgrund der derzeitigen Nutzung unproblematisch seien. Zur Sicherheit wurden einzelne Gegenstände entsorgt.
Hinweise auf Schwermetall-Belastung
Für die Anwohnerschaft und die Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Parks bestehe kein unmittelbares Gesundheitsrisiko. Das Gelände soll trotzdem saniert werden, um die langfristige Einhaltung des Referenzwertes der Strahlenschutzverordnung – eine Jahresdosis von 1 Millisievert – einzuhalten.
Der Umfang der Sanierung werde nun in einem weiteren Schritt abgeklärt, schreibt die Stadt Bern. Zudem gebe es Hinweise auf eine lokale Belastung durch Schwermetalle, was ebenfalls noch genauer untersucht werden müsse.
Auf dem Gelände des Neuen Schlosses stellte die Firma Merz und Benteli AG bis Anfang der 1960er-Jahre radiumhaltige Leuchtfarbe her. Das Areal wurde 1977 an die Stadt Bern verkauft und Anfang der 1980er-Jahre gemäss damaliger Gesetzgebung saniert. Dabei wurde die alte Fabrik zurückgebaut.