Politische Rechte Sechs Berner Jungparteien werben gemeinsam für Stimmrechtsalter 16

sr, sda

10.8.2022 - 10:09

Für Stimmrechtsalter 16 werben junge Menschen seit Langem: Hier St. Galler Schüler im Jahr 2000 vor dem Bundeshaus bei der Abgabe von Flugblättern. (Archivbild)
Für Stimmrechtsalter 16 werben junge Menschen seit Langem: Hier St. Galler Schüler im Jahr 2000 vor dem Bundeshaus bei der Abgabe von Flugblättern. (Archivbild)
Keystone

Am 25. September stimmt das Stimmvolk des Kantons Bern über die Einführung von Stimmrechtsalter 16 ab. Den Abstimmungskampf bestreiten sechs Berner Jungparteien gemeinsam. Geeint in den Abstimmungskampf ziehen die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Juso), die Jungen Grünen, die Jungen Grünliberalen, die Junge EVP, die Junge Mitte und der Jungfreisinn.

10.8.2022 - 10:09

Auch das Jugendparlament des Kantons Bern unterstützt die gemeinsame Kampagne, wie die sechs Jungparteien am Mittwoch mitteilten. Sie finden, die Demokratie im Kanton Bern habe «ein längst fälliges Update» nötig.

Wenn das Stimmrechtsalter von heute 18 auf 16 gesenkt werde, resultiere eine breiter abgestützte Demokratie. Denn die Stimmbeteiligung bei den unter 30-Jährigen sei tief. Werde das Stimmrechtsalter gesenkt, erhöhe dies die politische Teilhabe der Jungen.

Ein weiteres Argument der sieben Organisationen ist, dass junge Menschen schon vor ihrem 18. Altersjahr wichtige Entscheidungen treffen müssten. Dies etwa bei der Berufswahl. Also könnten sie auch abstimmen. Die breite Unterstützung mehrerer Jungparteien zeige, dass es sich nicht um eine linke Vorlage handle.

Im vergangenen Herbst sprach sich das Berner Kantonsparlament für Stimmrechtsalter 16 aus. Weil für dessen Einführung eine Verfassungsänderung nötig ist, kommt diese Vorlage vors Volk. Gegen die Senkung des Stimmrechtsalters sprachen sich im Berner Rathaus die Kantonsregierung und die SVP aus.

Bisher einzig in Glarus

Das Stimmrechtsalter 16 statt 18 kennt bisher einzig der Kanton Glarus. In anderen Kantonen sind Vorlagen in den letzten Jahren jeweils abgelehnt worden, zuletzt im Kanton Zürich. Das Parlament des Kantons Graubünden hat sich im Juni für die Einführung von Stimmrechtsalter 16 ausgesprochen.

Die Bündner Kantonsregierung hat den Auftrag erhalten, eine Verfassungsänderung auszuarbeiten, welche – wie im Kanton Bern – vors Volk muss.

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