Volksschule Solothurn und Neuenburg wollen gemeinsam Spracherwerb fördern

sr, sda

24.11.2022 - 09:30

Schulbesuche im Kanton Neuenburg sollen dafür sorgen, dass Solothurner Kinder das im Unterricht gelernte Französisch vertiefen können. (Archivbild)
Schulbesuche im Kanton Neuenburg sollen dafür sorgen, dass Solothurner Kinder das im Unterricht gelernte Französisch vertiefen können. (Archivbild)
Keystone

Die Kantone Solothurn und Neuenburg wollen gemeinsam den Französisch- respektive Deutschunterricht an der Volksschule fördern. Der Solothurner Bildungsdirektor Remo Ankli und die Neuenburger Bildungsdirektorin Crystel Graf haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

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Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Dokument hervorgeht, wollen die beiden Partner ganz allgemein den Austausch zwischen Solothurner und Neuenburger Schülerinnen und Schülern ankurbeln. Dies im Wesentlichen durch die Bildung von Schulpartnerschaften.

Aber nicht nur Kinder, sondern auch Lehrpersonen sowie Schulleiterinnen und Schulleiter sollen über die Kantonsgrenzen hinaus vermehrt in Kontakt kommen. Ein weiteres Ziel ist, immersive Unterrichtsformen zu stärken.

Mit Immersion ist ein Eintauchen in die andere Sprache gemeint, beispielsweise indem Kinder etwa Geografie oder Bildnerisches Gestalten in einer Fremdsprache lernen. Eine Fremdsprache lerne man, wenn man sie häufig brauche, schreibt der Kanton Solothurn dazu.

Vorgesehen ist, dass die Solothurner Schulen freiwillig an den Projekten teilnehmen, welche aufgegleist werden sollen. Gedacht wird laut einer Mitteilung der Solothurner Staatskanzlei etwa an Klassentreffen, digitalen Austausch und gemeinsame Lager.

Eine solothurnisch-neuenburgische Arbeitsgruppe wird überwachen, ob die Ziele der Absichtserklärung erreicht werden. Die Gruppe hat auch die Aufgabe, Ausführungsempfehlungen zusammenzustellen. Die Absichtserklärung gilt für eine Dauer von fünf Jahren und kann verlängert werden.

Der Kanton Solothurn weist darauf hin, dass die Kantonsregierung die Förderung des immersiven Unterrichts für Französisch in seine Legislaturziele 2021 bis 2025 aufgenommen hat. Dies nach eigenen Angaben als erster einsprachiger Kanton der Deutschschweiz.

Bereits «SOprima» und «Anima»

Sowohl Solothurn als auch Neuenburg verfügen laut den Presseunterlagen bereits über Erfahrungen mit immersivem Sprachunterricht und mit Schüleraustauschen. Im Kanton Solothurn gibt es «SOprima», was für «Solothurner Projekt für immersives Unterrichten, Austausch und Mobilität» steht.

Der Kanton Neuenburg lancierte im Jahr 2011 das Projekt «Prima» für immersiven Unterricht und im vergangenen Schuljahr das Projekt «Anima» ("Année d'Immersion en Allemand"). Es ermöglicht allen zweisprachigen Lehrpersonen, immersiv zu unterrichten, unabhängig von der Einrichtung eines Bildungsgangs wie bei Prima.

Bereits acht Schulen der beiden Kantone nehmen an Schulpartnerschaften teil.