Die Würfel sind gefallen: In Biel wird auf die Sanierung des bestehenden Spitals verzichtet, stattdessen plant die Spitalzentrum Biel AG nun einen Neubau.
Das gaben der Kanton Bern und die Spitalbetreiberin am Donnerstag in einem gemeinsamen Communiqué bekannt. Eine Machbarkeitsstudie habe gezeigt, dass ein Neubau auf einer gut erschlossenen "grünen Wiese" besser sei als die bislang geplante Teilsanierung der bestehenden Gebäudestrukturen inmitten des Beaumont-Wohnquartiers.
Die Zukunft des Spitals ist seit Jahren in der Schwebe. Im Mai 2016 wurde das Bauprojekt zur Gesamterneuerung bewilligt. Ende vergangenen Jahres wurde das Projekt auf Eis gelegt, um die Varianten Neubau und Sanierung nochmals zu vergleichen.
Nun hat sich die Spitalzentrum Biel AG für den Neubau entschieden. Die bernische Gesundheits- und Fürsorgedirektion unterstützt diese "Weichenstellung", wie sie mitteilte. Auch aus ihrer Sicht mache eine Investition in den aktuellen, schlecht zugänglichen und nicht mehr entwicklungsfähigen Standort keinen Sinn.
Kantonskredit umwidmen
Die Spitalzentrum Biel AG will den Spitalneubau nun mit "hohem Tempo" umsetzen. Die Finanzierung werde durch Eigenmittel und Anleihen sichergestellt.
Wichtiger Teil des Finanzierungsplans sei auch der bis dato weitgehend ungenutzte, bereits Ende 2011 vom Grossen Rat gesprochene Projektkredit. Das Kantonsparlament hatte damals 84,7 Millionen Franken für die bauliche Gesamterneuerung des Spitals gesprochen.
Das Geld muss nun umgewidmet werden. Ein entsprechender Antrag sei bereits initiiert, teilte die Gesundheitsdirektion mit. Das Geschäft soll 2019 den politischen Gremien vorgelegt werden.
Standort offen
"Ein Neubau des Spitalzentrums Biel an zentraler, gut erschlossener Lage ist eine wichtige Investition mit Blick auf die Zukunft der bernischen Spitallandschaft", erklärte Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg im Communiqué.
Schnegg selber hatte vor Jahresfrist das Thema Neubau wieder aufs Tapet gebracht und damit einen alten Vorschlag der Stadt Biel aufgenommen. Die Spitalverantwortlichen selber hatten 2007 insgesamt sieben Standorte geprüft und waren zum Schluss gekommen, ein Neubau sei viel zu teuer.
Zum möglichen Standort des Neubaus wurden am Donnerstag keine Angaben gemacht. Der Standortentscheid sei noch nicht gefällt. Das "Bieler Tagblatt" schrieb vor einem Jahr, in Frage kämen wohl nur Parzellen in der Nähe eines Autobahnanschlusses - entweder im Bözingenfeld und im Brüggmoos.
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