FrühförderungStadt Bern startet Programm zum Deutschlernen vor dem Kindergarten
SDA
9.1.2020 - 13:10
Gleiche Bildungschancen für alle Kinder: mit einem Frühförderprogramm sollen Kinder in der Stadt Bern schon vor dem Kindergarten im Alltag Deutsch lernen können. Die Kinder sollen dies spielerisch in einer Kita oder Spielgruppe tun.
Rund 1430 Eltern der zweieinhalb- bis dreieinhalbjährigen Kinder in der Stadt Bern erhalten am Freitag Post vom Stadtberner Gesundheitsdienst. Der Inhalt: ein Fragebogen in zwölf Sprachen, mit dem Eltern die Deutschkenntnisse ihrer Kinder einschätzen sollen.
Zeigt sich bei der Auswertung, dass das Kind noch keine ausreichenden Deutschkenntnisse besitzt, können es die Eltern an einem neuen Frühförderprogramm teilhaben lassen.
Dabei gehe es nicht um «verschulte» Deutschkurse, sondern um das spielerische Lernen in Alltagssituationen, wie die Stadtberner Bildungsdirektorin Franziska Teuscher am Donnerstag vor den Medien ausführte.
Konkret können Kinder, die Sprachförderung nötig haben und noch nicht in einer Kita oder Spielgruppe sind, eine solche an zwei Tagen respektive im Fall der Spielgruppe an drei Halbtagen besuchen. Idealerweise wird das Frühförderangebot noch mit einem Mutter-Kind-Deutschkurs kombiniert, wie Mona Baumann, Leiterin des Stadtberner Frühförderprogramms Primano ausführte. Das Angebot «Deutsch lernen vor dem Kindergarten» ist Teil von Primano.
Das Angebot wird einkommensabhängig subventioniert. Über eine Fachstellenbestätigung erhalten auch Eltern, die kein Anrecht auf einen Betreuungsgutschein haben, einen subventionierten Kitaplatz im Umfang von zwei Tagen pro Woche.
Auch der Besuch einer Spielgruppe wird bei knappen finanziellen Verhältnissen mitsubventioniert, analog der Entschädigungen bei den Krankenkassenprämien. Eltern in der höchsten Stufe für Prämienentschädigungen zahlen noch 10 Prozent des Spielgruppentarifs, also rund 2,40 Franken pro Halbtag.
Damit soll sichergestellt werden, dass sich alle Eltern das Programm leisten können, wie Baumann ausführte. Bei der Suche nach einem geeigneten Kita- oder Spielgruppenplatz helfen Schlüsselpersonen in den Quartieren.
Überdies übernimmt die Stadt Bern die Hälfte der Kosten für eine zweite Spielgruppenleiterin, wenn mehr als 50 Prozent der Spielgruppen-Kinder Deutsch als Zweit- oder Drittsprache haben.
Gut aus den Startlöchern kommen
Mit dem Frühförderprogramm sollen die Kinder zu Beginn ihrer Schulkarriere gut aus den Startpflöcken kommen. «Muss ein Kind beim Eintritt in den Kindergarten erst einige Jahre Deutsch lernen, verzögert sich das Lernen in allen anderen Bereichen», gab Teuscher zu bedenken. Solche Rückstände liessen sich später nur schwer wieder aufholen.
Frühe Sprachförderung sei darum ein Gebot der Stunde, letztlich auch mit Blick auf eine künftige Integration in den Arbeitsmarkt. Dass Handlungsbedarf besteht, dokumentierte Teuscher mit Daten des schulärztlichen Dienstes der Stadt Bern. Demnach erhalten rund sechs Prozent aller Kinder mit Deutsch als Erstsprache und rund 27 Prozent aller Kinder mit Deutsch als Zweitsprache vor dem Kindergarten keine bedarfsgerechte Sprachförderung.
Sprachentwicklung findet bei kleinen Kindern vor allem im Alltag statt. Das Kind lerne durch das sogenannte «Sprachbad», also das Eintauchen in die gesprochene Sprache, wie Susanne Stronski, Co-Leiterin des Gesundheitsdienstes der Stadt Bern erklärte.
Dadurch lernten die Kinder, dass Gegenstände, Aktivitäten, Situation und Gefühle benannt werden, dass Handlungen und Emotionen durch Sprache begleitet werden. Sprache könne sich nur in Beziehung zu anderen Menschen entwickeln, ist Stronski überzeugt.
In den Kindertagesstätten und Spielgruppen in der Stadt Bern wird bereits heute darauf geachtet, dass die Kinder Deutsch im Alltag lernen. Das Förderprogramm richtet sich daher insbesondere an Kinder, die noch nicht in einer Kita oder Spielgruppe sind.
Angebot ist freiwillig
Das Angebot «Deutsch lernen vor dem Kindergarten» ist in Bern freiwillig. Laut Teuscher haben die Verantwortlichen des Berner Projekts intensiv über Freiwilligkeit oder Obligatorium diskutiert.
In Basel beispielsweise ist ein ähnliches Angebot obligatorisch. Bern hat sich jedoch für Freiwilligkeit entschieden, damit die Eltern allfällige Ängste und Vorbehalte leichter und ohne Behördendruck abbauen können.
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