VolksrechteStadtberner Initiative fordert höhere Gebäude für mehr Wohnungen
dagr, sda
17.6.2024 - 10:15
In der Stadt Bern soll künftig höher gebaut werden dürfen. Mit einer entsprechenden Initiative will die FDP die Wohnungsknappheit bekämpfen, wie sie am Montag mitteilte.
Keystone-SDA, dagr, sda
17.06.2024, 10:15
17.06.2024, 12:46
SDA
Geht es nach der Stadtberner FDP und ihrer Jungpartei, soll es auf dem Stadtgebiet Bern künftig möglich sein, Gebäude um mindestens ein Geschoss und bis zu drei Meter aufzustocken oder generell höher bauen zu dürfen. Dies gaben die beiden Parteien an einer Medienkonferenz bekannt.
Mit dieser Massnahme soll rasch neuer Wohnraum geschaffen und die Verdichtung in der Stadt gefördert werden, so das Initiativkomitee. Auch soll so verhindert werden, dass junge Familien in umliegende Gemeinden ziehen, weil sie in Bern keine grössere Wohnung finden. Für geschützte Ortsbilder wie beispielsweise die Altstadt, Landschaften wie das Aaretalschutzgebiet oder Baudenkmäler würden Ausnahmen gelten.
Könnten bestehende Gebäude erhöht werden, sei das nachhaltiger, als wenn Ersatzbauten gebaut würden, wie das heute häufig der Fall sei. Das sagt Chantal Perriard, Co-Präsidentin der FDP Stadt Bern. «Zudem könnten so Leerkündigungen vermieden werden.»
Das Komitee zeigte sich überzeugt, dass sich dies relativ rasch auf die Mietpreise auswirken würde, so René Lenzin, Co-Präsident der FDP Stadt Bern. «Das ist eine Frage von Angebot und Nachfrage.»
Der Initiativtext fordert die Änderung der für alle Grundeigentümerinnen und -eigentümer verbindlichen baurechtlichen Grundordnung der Stadt. Diese Grundordnung regelt, wo und wie gebaut werden darf.
Bei der Initiative handelt es sich um eine sogenannt einfache Anregung. Der Gemeinderat muss nach erfolgreicher Einreichung eine Vorlage ausformulieren und diese dem Stadtrat und anschliessend dem Stimmvolk unterbreiten. Die FDP hat nun ein halbes Jahr Zeit, um 5000 Unterschriften zusammenzutragen.
Verkauf von städtischem Wohnraum an Familien
Zudem will die Partei im Stadtrat verschiedene Vorstösse zum Thema Wohnungsnot einreichen. So fordert sie beispielsweise die Halbierung der Dauer von Baubewilligungsverfahren. Mit einem weiteren Vorstoss fordert sie, dass die Stadt «einen massgeblichen Anteil» an städtischem Wohnraum an «junge Familien» verkauft.
Damit soll Wohneigentum zugunsten des Mittelstands gefördert werden, wie Florence Pärli, FDP-Stadträtin und Gemeinderatskandidatin, sagte. Es sei elementar, dass sich der Mittelstand das Wohnen leisten könne. «Wohneigentum ist zudem eine Absicherung im Alter», so Pärli. Ebenfalls soll die Stadt die Einzonung von neuem Land prüfen.
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