Schulen Stadtberner Stimmvolk kann über Schule in Büroräumen entscheiden

sda

9.12.2021 - 22:16

In den rot markierten Gebäuden soll die Oberstufenschule Baumgarten eingerichtet werden. Das letzte Wort hat das Stadtberner Stimmvolk.
In den rot markierten Gebäuden soll die Oberstufenschule Baumgarten eingerichtet werden. Das letzte Wort hat das Stadtberner Stimmvolk.
Keystone

Das neue Stadtberner Oberstufenzentrum Baumgarten ist reif für die Volksabstimmung. Voraussichtlich im Mai 2022 können die Stimmberechtigten über das ungewöhnliche Vorhaben entscheiden.

Keystone-SDA, sda

Die Schule soll in freien Büroräumen zwischen der Wohnsiedlung Baumgarten und der Autobahn im Ostring eingebaut werden. Die Stadt will auf diese Weise dringend benötigten Schulraum im Osten Berns bereitstellen.

Vermieterin der Büroräumlichkeiten an der Nussbaumstrasse ist eine Anlagestiftung. In zwei der sieben Turmbauten sind grössere Flächen frei – genügend Platz für eine Oberstufenschule mit 18 Klassen. Heute besuchen die Siebt- bis Neuntklässler das Schulhaus Laubegg.

Sprecherinnen aller Fraktionen stellten sich hinter das Projekt, wenngleich sich die Begeisterung in Grenzen hielt. Letztlich stelle sich die Frage, ob man den Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach wolle, sagte Kommissionssprecherin Barbara Nyffeler (SP).

Die geplante Schule Baumgarten wäre rasch realisierbar. Zudem liege sie strategisch günstig; sie sei mit dem Velo und dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar. Schlecht sei aber natürlich die Lage direkt an der Autobahn.

Zu wenig Aussenraum

Einig war sich der Stadtrat, dass der Aussenraum noch unbefriedigend ist. Er bat den Gemeinderat zu prüfen, ob in der näheren Umgebung zusätzlicher, wenn möglich grossflächiger Aussenraum geschaffen werden kann. Dieser soll auch den Menschen aus dem Quartier zur Verfügung stehen.

Für den Einbau der Schule sprach der Stadtrat einen Baukredit von 24,5 Millionen Franken. Zur Vorlage gehört auch der Bau einer Einfachturnhalle unterhalb des Schulhauses Bitzius.

Für die Miete der Büroräume über 25 Jahre genehmigte das Parlament zudem einen Verpflichtungskredit von 29,5 Millionen Franken. Das sei zu viel, befand die Mitte-Fraktion. Der Gemeinderat habe schlecht verhandelt und solle nochmals das Gespräch mit der Vermieterin suchen.

Doch der Rat lehnte den Rückweisungsantrag mit 3 zu 66 Stimmen ab. Die gesamte Vorlage genehmigte er mit 66 zu 3 Stimmen bei einer Enthaltung.